Deutsche Post schraubt nach neuem Rekord-Quartal Prognose weiter hoch

Der Konzern hat die positive Geschäftsentwicklung aus dem ersten Quartal unvermindert fortgesetzt. Die Mitarbeiter sollen erneut einen Corona-Bonus erhalten

Die Deutsche Post erhöht nach einem Rekordergebnis für das abgelaufene Quartal abermals ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr, wie der Konzern am Mittwoch bekannt gab. Der operative Gewinn (Ebit) habe sich von April bis Juni auf rund zwei Milliarden Euro mehr als verdoppelt, teilte der Bonner Dax-Konzern mit. Im Vorjahreszeitraum betrug der Gewinn mit 912 Millionen Euro nur knapp die Hälfte davon. Im Geschäftsjahr 2021 werde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) die Marke von sieben Milliarden Euro übertreffen.

Die Aktie markierte am Mittwoch mit knapp 59 Euro zwar einen Höchststand, verlor nach Bekanntgabe der Zahlen allerdings zunächst leicht. Die US-Investmentbank Goldman-Sachs hatte erst vor wenigen Tagen die guten Aussichten für die Deutsche Post betont und das Kursziel für die Titel von 64 auf 68 Euro angehoben.

Freuen können sich über den Erfolg auch die 550.000 Mitarbeiter, die wie schon im Vorjahr erneut eine Prämie von jeweils 300 Euro erhalten sollen. Dies werde im dritten Quartal zu einer Sonderaufwendung von 200 Millionen Euro führen, teilte das Unternehmen mit. In der Prognose sei dies bereits berücksichtigt.

Expressdienste und Frachtsparte verdoppeln ihre Gewinne
Alle fünf Divisionen erzielen nach Auskunft des Vorstands gegenüber dem Vorjahresquartal einen deutlichen Ergebnissprung. Die Sparte Post & Paket Deutschland, die seit den ersten Lockdowns massiv vom E-Commerce-Boom profitiert, steigerte ihren Betriebsgewinn abermals von 265 auf 315 Millionen Euro. Auch das ausländische Paketgeschäft, das vor einem Jahr gerade einmal eine schwarze Null schrieb, lieferte nun ein Quartals-Ebit von 115 Millionen Euro ab.

Die Express-Sparte baute ihre Rolle als Hauptertragsbringer aus und verdiente mit 1,17 Milliarden Euro etwa doppelt so viel wie im Vorjahr. Eine solche Verdoppelung gelang auch der Frachtsparte nahezu, die im abgelaufenen Quartal ein Ebit von 315 Millionen Euro schaffte.

Zudem meldete die Lagerei-Sparte ein positives Ebit von rund 195 Millionen Euro. Sie hatte sich zu Beginn der Pandemie zunächst zum Problemfall entwickelt, weil viele Firmenkunden einen Teil des Geschäfts einstellten.

Der anhaltend positive Trend werde durch die fortgesetzte starke Entwicklung des Cashflows unterstrichen, erklärte Appel. So sei im zweiten Quartal 2021 ein freier Cashflow von mehr als 800 Millionen Euro zusammengekommen, nach 605 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

Auch der US-Wettbewerber Fedex hatte vor wenigen Tagen ein sprunghaftes Wachstum gemeldet. Dort waren im zurückliegenden Quartal die Umsätze um 30 Prozent zum Vorjahr gestiegen, wodurch sich der Betriebsgewinn auf 1,8 Milliarden US-Dollar fast vervierfachte. Zuvor hatte schon Express-Weltmarktführer UPS einen Umsatzsprung von 27 Prozent gemeldet.

Quelle:
Handelsblatt

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