Kühne + Nagel übernimmt Platz 1 im Luftfrachtranking

Kühne + Nagel (KN) ist global nach Umschlag die neue Nummer 1 der Luftfrachtspeditionen. Das ist eines der Ergebnisse einer Marktuntersuchung des Beraters Armstrong & Associates. Das Schweizer Speditionsunternehmen verdrängt DHL Supply Chain/Global Forwarding (GF) erstmals von seiner seit langem angestammten Spitzenposition; auf Rang drei folgt DSV.

Die KN-Luftfrachtsparte ließ im vergangenen Jahr Güter mit einem Gesamtgewicht von 2,2 Millionen Tonnen transportieren; das sind gut 6 Prozent mehr als DHL GF. Die Spitzenposition verdankt KN maßgeblich der Übernahme von Apex Logistics. Die Fracht der chinesischen Luftfrachtspedition, die 2020 als weltweit nach Umschlag siebtgrößte Luftfrachtspedition 750.000 Tonnen Fracht transportierte, fällt ab dem Vollzug der Übernahme im Mai anteilig an KN.

Die Schweizer Luftfrachtspedition hat 2021 zudem den durch die Effekte der Pandemie ausgelösten Tonnageverlust des Jahres 2020 in Höhe von rund 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr klar überwunden. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 verzeichnet KN beim Luftfrachtumschlag ein Plus von mehr als 35 Prozent. DHL GF bleibt zwar ebenfalls über dem Umschlag von 2019, übertrifft diesen jedoch um gerade mal 2,2 Prozent.

Die Bellies kommen zurück
Derweil zeigt sich, dass der globale Luftfrachtmarkt auch künftig mit Wachstum rechnen kann. So erwartet der Weltluftverband IATA für das kommende Jahr eine globale Frachtmenge von 68,4 Millionen Tonnen; gegenüber 2021 wäre das eine Zunahme von 4,2 Prozent.

Zudem wird sich im kommenden Jahr laut IATA wegen der Erholung der Passagierluftfahrt die Kapazitätsknappheit entspannen. Für 2022 erwartet der Verband, dass rund 83 Prozent des Fluggastaufkommens des Vor-Corona-Jahres 2019 zu verzeichnen sein werden, so dass die Luftfracht verstärkt mit Beiladungskapazität operieren kann.

Die erhöhte Flugtätigkeit wird sich unmittelbar auf die Verkehrsleistung der Carrier auswirken: So werden die Luftfrachtgesellschaften bei dieser Kennzahl 11,7 Prozent über dem Vorkrisen-Niveau rangieren. Die Entspannung der Kapazität wird gleichzeitig zu einem Absinken der Raten führen.

Dementsprechend werden die Carrier im kommenden Jahr mit einem erwarteten Luftfrachtumsatz von 191 Milliarden Dollar rund 7 Prozent unter den globalen Erlösen des vergangenen Jahres liegen. Die Branche dürfte das verschmerzen: Die Erlöse werden im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um rund 90 Prozent höher liegen.

Quelle:
DVZ

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