Regierung beschließt Schenker-Veräußerung

Bund und Deutsche Bahn haben sich angeblich auf eine Veräußerung der Logistiksparte DB Schenker verständigt. Dies berichtet „Der Spiegel“ unter Berufung auf Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungs- und Branchenkreisen. In Betracht komme ein Verkauf oder ein Börsengang. Der Erlös wird auf 15 Milliarden Euro geschätzt. Das Geld soll in die Infrastruktur fließen. Als Zeithorizont ist von 2024 die Rede. Dies ist gleichzeitig das Jahr, in dem die umfassende Sanierung des Hochleistungsnetzes beginnen soll. Dafür sind Mittel erforderlich, die den bisherigen Bedarf übersteigen, weil nicht nur Ersatzinvestitionen getätigt werden, sondern gleichzeitig die Leistungsfähigkeit erhöht wird.

Schenker hat zuletzt erhebliche operative Gewinne abgeliefert, während die anderen Aktivitäten der Deutschen Bahn mit Ausnahme der Infrastruktur defizitär waren. DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz hat dies auf einer Medienkonferenz mit den Worten unterstrichen: „Wir sind heilfroh, dass wir Schenker im Konzern haben.“ Bislang äußerte sich die DB nicht zu der Frage, wie diese Haltung zu der Verkaufsentscheidung passt.

Laut „Spiegel“ soll der Aufsichtsrat des Staatskonzerns noch 2022 die Trennung von Schenker billigen. 1991 hatte die damalige Deutsche Bundesbahn Schenker an die Veba-Tochter Stinnes veräußert; 2002 kaufte die Nachfolgegesellschaft Deutsche Bahn das Logistikunternehmen von der Veba zurück.

Quelle:
DVZ

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