90 Frachtschiffe stecken fest: Lockdown in Guangzhou legt Textil-Ausfuhren lahm

Hunderttausende Container bleiben im Süden von China liegen, weil sich in der Metropole Guangzhou Corona-Fälle häufen. Das hat Folgen für Modeketten wie H&M und TK Maxx.

Europas Modehändler bangen um ihren Nachschub. Denn in der südchinesischen Metropole Guangzhou häufen sich die Coronafälle. Die Stadt mit rund 19 Millionen Einwohnern gilt als Chinas Zentrum der Textilproduktion. Nachdem Freitag am dritten Tag in Folge mehr als 2000 Covid-Fälle gemeldet wurden, sind Teile der Großstadt inzwischen abgeriegelt oder unterliegen strengen Einschränkungen.

„Sollte die Stadt ähnliche Beschränkungen verhängen wie Shanghai im Frühjahr, ist mit erheblichen Verzögerungen bei den Exporten zu rechnen“, warnt der US-amerikanische Logistik-Überwachungsservice Project44.

Die Auslieferungsstopps führen bereits jetzt zu Staus und Verzögerungen vor und in den Häfen von Guangzhou, Shenzhen und Hongkong. Dort liegen laut Project44 aktuell rund 90 Frachtschiffe mit einer Kapazität von zusammen 435.000 Containern vor Anker oder sind festgemacht. „Die benachbarten Häfen in Shenzhen (Yantian und Shekou) weisen hohe Exportverweilzeiten von mehr als acht Tagen auf“, heißt es in einer Mitteilung.

Der aktuelle Coronaausbruch ist der größte seit dem Frühjahr 2022, als Chinas Führung die Metropole Shanghai für zwei Monate faktisch abriegelte. Laut Medienberichten sind in Guangzhou inzwischen Schulen, Läden und Fabriken geschlossen. Überall komme es zu Massentests, mit denen Peking seine umstrittene Null-Covid-Strategie durchzusetzen versucht.

Größere Ausbrüche soll es zudem in der Hauptstadt Peking und in der Metropole Chongqing geben. In der ostchinesischen Stadt Zhengzhou hat eine Infektionswelle zuletzt das wichtigste iPhone-Werk des Apple-Zulieferers Foxconn beeinträchtigt. Nach Angaben der Parteizeitung „Global Times“ fielen in Guangzhou mehr als 1000 Flüge aus, auf den beiden Flughäfen von Peking sei es zu jeweils rund 700 Flugausfällen gekommen.

Firmen in Guangzhou produzieren unter anderem für Modeketten wie H&M, TK Maxx und den britischen Online-Modekonzern Asos, aber auch für kleinere Marken wie Lemon Tree oder Ishka. Die aktuellen Winterkollektionen werde ein Lieferengpass aber wohl nicht mehr treffen, glaubt Axel Augustin vom Bundesverband Textileinzelhandel (BTE). „Diese Artikel haben die Modehändler längst in ihren Lagern“, sagt er. Probleme aber könne es bei einem länger anhaltenden Lockdown ab dem Jahreswechsel für die Frühjahrsmode geben.

Quelle:
Handelsblatt

1 Gedanke zu „90 Frachtschiffe stecken fest: Lockdown in Guangzhou legt Textil-Ausfuhren lahm“

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