CMA CGM gibt Übernahmeangebot für Bolloré Logistics ab

Der französische Logistiker CMA CGM will Bolloré Logistics kaufen. Letzterer teilte am Dienstag mit, ein Übernahmeangebot in Höhe von 5 Milliarden Euro erhalten zu haben; der Kaufpreis umfasst nicht die Übernahme von Schulden. Unternehmensvertreter führten bereits exklusive Gespräche, um die Einzelheiten einer möglichen Transaktion zu klären, heißt es von den beiden Konzernen.

Ziel der Unterredungen sei es, eine Übereinkunft über die Aufnahme einer Due-Diligence-Prüfung herzustellen und Verkaufsverhandlungen einzuleiten. CMA CGM betont, dass die Gespräche unverbindlich seien. Laut Bolloré sollen die Unterredungen bis zum 8. Mai in ein verbindliches Angebot münden.

Deal als Chefsache
Es gab bereits seit längerem Gerüchte, dass CMA CGM Interesse an der Übernahme seines französischen Wettbewerbers habe. Entsprechende Hinweise gab es zuletzt im Februar, als bekannt wurde, dass der Eigner und CEO von CMA CGM, Rodolphe Saadé, sich offenbar persönlich an die Familie Bolloré gewandt habe, um über einen möglichen Verkauf zu sprechen.

Sollte der Deal zustande kommen, hätte sich Bolloré de facto aus dem Logistikgeschäft zurückgezogen. Im vergangenen Jahr hatte Bolloré bereits seine Unternehmungen in Afrika, die unter Bolloré Africa Logistics firmierten, an MSC verkauft. Damit hätte der Konzern in Summe gut 10 Milliarden Euro für Investitionen in die anderen Geschäftsbereiche Energie, Industrie und Medien gewonnen.

In Reichweite der Top 5 in der Logistik
CMA CGM hat im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 74,5 Milliarden US-Dollar erzielt. Die Logistiktochter Ceva Logistics inklusive der ebenfalls von CMA CGM übernommenen Logistiker Gefco und Ingram Micro CLS haben dazu 16,1 Milliarden Dollar beigesteuert.

Durch Bolloré kämen noch einmal 7,1 Milliarden Euro oder 7,8 Milliarden Dollar Umsatz hinzu, womit Ceva dann bei knapp 24 Milliarden Dollar stünde. Der Kaufpreis-Multiplikator beläuft sich bei einem operativen EBITA-Gewinn von Bolloré Logistics in Höhe von 436 Millionen Euro auf einen Faktor von 11.

Die mögliche Transaktion stünde unter dem Vorbehalt behördlicher Zustimmung. Sollte die Übernahme letztlich über die Bühne gehen, würde sich CMA CGM in der Logistik mit einem Schlag in die Nähe der globalen Top 5 katapultieren. So kommt die aktuelle Nummer 5, C.H. Robinson, auf einen Erlös von 24,7 Milliarden Dollar.

Quelle:
DVZ

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