Ex-Daimler-Managerin soll neue Digitalvorständin der Bahn werden

Die Deutsche Bahn ist bei ihrer Suche nach einer neuen Digitalvorständin offenbar fündig geworden: Die ehemalige Daimler-Managerin Gerd tom Markotten soll Nachfolgerin der an der männlichen Bahn-Spitze verzweifelten Sabina Jeschke werden

Die Deutsche Bahn hat offenbar ein neues Mitglied für den Vorstand gefunden: Die Wirtschaftsingenieurin Daniela Gerd tom Markotten (46) soll im Konzern künftig für das Thema Digitalisierung verantwortlich sein. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ über die Personalie berichtet. Der Aufsichtsrat soll auf seiner Sitzung am kommenden Dienstag zustimmen. Die Deutsche Bahn äußerte sich zunächst nicht zu der Spekulation.

Gerd tom Markotten arbeitete 13 Jahre für Daimler und leitete dort unter anderem die Orderabteilung bei Mercedes-Benz Trucks. Ab 2017 war sie Chefin der Mobilitätsplattform Moovel, an der Daimler und BMW beteiligt waren und die inzwischen unter dem Namen Reach Now von der Deutschen Bahn übernommen wurde. Bereits nach einem halben Jahr verließ sie die Mobilitätsallianz aber wieder, da ihr die Investitionen der beiden Autohersteller in das Geschäft nicht ausreichten, wie manager magazin im Jahr 2019 berichtete. Zu Daimler wollte sie danach nicht zurückgehen. Im vergangenen Jahr gründete sie dann ein eigenes Mobilitäts-Start-up.

Die 46-Jährige folgt im Konzernvorstand auf Sabina Jeschke (52), die im Februar angekündigt hatte, das Unternehmen nach lediglich drei Jahren Ende Mai auf eigenen Wunsch zu verlassen. Wie manager magazin damals berichtete, war die Vorständin enttäuscht von den mangelnden Entfaltungsmöglichkeiten in dem Konzern. Derzeit leitet die Gütervorständin Sigrid Nikutta (52) das Digitalressort mit.

DB-Systems-Chefin war Favoritin des Aufsichtsrats
Favoritin des Bahn-Aufsichtsrats war nach Informationen von manager magazin zunächst Christa Koenen (48). Eine Einigung mit der Chefin der IT-Tochter DB Systems kam jedoch nicht zustande. Der Vorstandsposten Digitalisierung wurde 2017 auf Druck der Politik geschaffen, die mit der Entwicklung des Schienenkonzerns in diesem Bereich unzufrieden war. Die Bahn hat teilweise noch hundertjährige mechanische Stellwerke im Einsatz. Nur mit einer weitgehenden Digitalisierung gilt es als möglich, das Schienennetz so auszulasten, dass die auch wegen des Klimaschutzes angestrebten wachsenden Passagierzahlen und Gütermengen bewältigt werden können.

Quelle:
Manager Magazin

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