Digitalen Speditionen die Stirn bieten

Digitale Speditionen sind Profis in der Automatisieurng und der digitalen Vernetzung zwischen Supply-Chain-Akteuren. Was bedeutet das für klassische Speditionen? Und wie können sie mit dem Markt Schritt halten?

Allein in Deutschland werden jährlich mehr als drei Milliarden Tonnen Güter per Lkw transportiert und dabei mehr als 30 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Dieser Transportmarkt ist heiß umkämpft. Auf der einen Seite stehen traditionelle Speditionshäuser, die teils seit Jahrzehnten etabliert sind und zum Großteil mit eigenen Lkw-Flotten Frachtaufträge für Verlader abwickeln.

Auf der anderen Seite drängen seit einigen Jahren Digitale Speditionen in den Markt. Diese treten als Vermittler zwischen Angebot, also Transportdienstleistern, und Nachfrage, den Verladern, auf. Dabei bieten Sie neben der reinen Transportvermittlung häufig weitere Mehrwerte wie Ausschreibungen, Tracking und Tracing sowie Kosteneinsparungspotenziale. Letzteres trägt auch zur Reduktion der Umweltbelastung durch den Straßengüterverkehr bei.

Anforderungen des modernen Transportbeauftragungsmarktes
Klassische Speditionen stehen somit vor großen Herausforderungen: Nicht nur, dass der Markt, in dem die Margen klassischerweise ohnehin nicht besonders hoch sind, immer enger wird – auch die Kunden haben immer größere Ansprüche. So ist es für Endkonsument*innen beispielsweise längst Standard, fast bis auf die Stunde genau per E-Mail oder App informiert zu werden, wann ein Paket zugestellt wird. Kein Wunder also, dass dies auch im B2B-Bereich mehr und mehr gewünscht wird. Je nach Unternehmensgröße fallen bei einer Spedition teils bis zu hunderttausende Zustellungen pro Jahr an – wenig überraschend, dass es oftmals schwerfällt, den Überblick zu behalten. Wo ist die Sendung gerade?

Ist der Lkw pünktlich? Wurde die Ware beim Kunden abgeliefert? Gab es Zustellprobleme? Insbesondere, wenn Transporte im kombinierten Verkehr durch mehrere verschiedene Transportmittel wie Lkw oder Bahn abgewickelt werden und vielleicht auch noch Ländergrenzen überschreiten, stehen dem Auftraggeber die Antworten auf all diese in der Regel nicht zur Verfügung. Der Transportprozess via Spedition – auch im Jahr 2021 häufig noch eine Blackbox. Ein weiteres Problem: In eng getakteten Lieferketten führt es unweigerlich zu kostspieligen Domino-Effekten auf dem Werksgelände, im Lager, in der Produktion oder im Retail-Bereich auch in der Filiale vor Ort, sobald ein Transport unpünktlich ist.

Zukunftssicherheit durch digitale Technologien
Um die gestiegenen Anforderungen des Marktes und der Kunden auch in Zukunft erfüllen zu können, scheint eine Öffnung gegenüber digitalen Technologien für Speditionen unausweichlich. Doch darin liegt auch eine große Chance, ihr Geschäftsmodell anzupassen und neue Services anzubieten. Denn wer sich darauf einlässt, kann nicht nur die Effizienz seines Geschäfts steigern, sondern vor allem seinen Kunden einen besseren Service bieten – und sich damit besser für die Zukunft aufstellen. Viele investieren sogar bereits in digitale Lösungen wie beispielsweise die myleo / dsc von leogistics, um in Sachen Flexibilität, Transparenz oder etwa Preispolitik gegenüber ihren digitalen Marktbegleitern aufzuholen.

So gelingt ein fortschrittliches Servicelevel
Durch die Bereitstellung von Telematikdaten aller Lkw über eine digitale Plattform – auch von Subunternehmern – und die Vernetzung mit ihren Auftraggebern können Speditionen ihre Leistungen um viele digitale Angebote ergänzen.

Tracking & Tracing in Kombination mit automatisierten Benachrichtigungen halten über jeden Schritt auf dem Transportweg auf dem Laufenden. Auf Wunsch ist es möglich, dem Auftraggeber oder auch Stammkunden Zugriff auf die relevanten Transportinformationen zu geben. So können diese sich bei Bedarf über den aktuellen Status informieren – ganz ähnlich, wie Endkonsumenten es heute schon bei Paketzustellungen gewohnt sind. So weiß der Auftraggeber jederzeit, wo sich seine Ware befindet. Aus der technischen Anbindung ergibt sich mehr Transparenz für den Kunden, was einem höheren Service-Level der Spedition gleichkommt – und somit auch höherer Kundenzufriedenheit.

Manche Plattformen sind sogar mit intelligenten Algorithmen angereichert, die aus Mustern lernen und daraufhin Prozesse optimieren können. Diese Technologie kann z. B. dabei helfen, teure Leerkilometer zu vermeiden und damit sogar direkt Kosten zu senken. Die gewonnenen und geteilten Informationen wie digitale Abliefernachweise oder Qualitätsreportings können so zu Wettbewerbsvorteilen führen – sowohl für die Speditionen selbst, aber auch für ihre Kunden. Und das alles zu geringen Kosten! Denn moderne Web-Plattformen brauchen längst keine langen Implementierungszeiten mehr. Eine spezielle IT-Architektur und damit verbundene Wartungskosten entfallen ebenfalls.

Quelle:
Dispo.cc

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