Maersk hebt Ergebnisprognose erneut an

Der Logistiker Maersk erhöht für seine Schifffahrtssparte den Ergebnisausblick für das laufende dritte Quartal sowie das Jahr 2021 erneut. Das Unternehmen korrigiert somit seine vorherige Prognose vom 2. August und begründet dies mit einer Marktentwicklung im laufenden dritten Quartal, die „signifikant über unseren Erwartungen liegt“.

Der Konzern erwartet nun einen operativen Gewinn (EBIT) zwischen 18 und 19 Milliarden US-Dollar (vorher: zwischen 14 und 15,5 Milliarden Dollar); im Jahr 2020 erzielte der Carrier ein EBIT von 4,2 Milliarden Dollar.

Allein für das dritte Quartal 2021 rechnet das Unternehmen mit einem Betriebsgewinn von knapp 6 Milliarden Dollar. Maersk veröffentlicht seinen Zwischenbericht für die Monate Juli bis September am 2. November.

Maersk, Hapag-Lloyd und ZIM heben Jahresprognosen an
Die nach Stellplatzkapazität größte Linienreederei der Welt ist neben Hapag-Lloyd und dem israelischen Carrier ZIM das dritte Unternehmen, das seinen Ergebnisausblick nach oben korrigiert. So erwartet Hapag-Lloyd nunmehr 7,5 bis 9,5 Milliarden Dollar; zuvor hat die Linienreederei reichlich vage nur von „deutlich über Vorjahr“ gesprochen; was man zweifelsohne so sehen kann: Im Jahr 2020 hatte das EBIT von Hapag-Lloyd rund 1,5 Milliarden US-Dollar betragen.

ZIM schließlich erwartet inzwischen mehr als das Doppelte des noch im Frühjahr erwarteten operativen Gewinns: Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet die Linienreederei nun mit einem Betriebsergebnis zwischen 4 und 4,4 Milliarden US-Dollar (vorher: zwischen 1,85 und 2,15 Milliarden US-Dollar).

Dass Maersk seinen Ergebnisausblick nach so kurzer Zeit erneut so massiv erhöht, ist überraschend, da der Carrier weitaus weniger an der extremen Entwicklung der Spotraten teil hat als andere Wettbewerber: Rund 60 Prozent der Buchungen über die von Maersk mit seinen mehr als 700 Schiffen angebotene Kapazität erfolgen im Rahmen langfristiger Ratenvereinbarungen.

Für solche Kontrakte sind die ausgehandelten Raten, verglichen mit denen des Spotmarkts, deutlich niedriger. Allerdings sind auch die Kontraktraten im Zuge der Pandemie stark in die Höhe gegangen. Laut Marktforscher Xeneta lagen die Langzeitraten im August 2021 um 85,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat; gegenüber Ende 2020 sind sie um 80,3 Prozent gestiegen.

Maersk hält sich von der Spotraten-Hausse weitgehend fern
Sicherlich hat auch Maersk in einer Verhandlungsposition der Stärke weitaus höhere Kontraktraten gegen seine Kunden durchgesetzt, doch die im zweiten Quartal erzielten durchschnittlichen Frachtraten in Höhe von rund 3.000 Dollar/FEU zeigen deutlich, dass die Linienreederei wegen seines vergleichsweise hohen Kontraktraten-Anteils weit entfernt ist von den fünfstelligen Spotraten-Niveaus der großen Ost-West-Verbindungen.

Die nach oben korrigierten Ausblicke von Maersk, Hapag-Lloyd und Zim lassen erwarten, dass die im zweiten Quartal erlösten Rekord-Betriebsergebnisse nochmals übertroffen werden könnten. Die elf größten Carrier haben laut Sea-Intelligence zwischen Anfang April und Ende Juni ein kumuliertes EBIT von 24,5 Milliarden Dollar erwirtschaftet. In den zurückliegenden neun Jahren erwirtschafteten dieselben Carrier seit 2012 ein EBIT von kumuliert 6,9 Milliarden Dollar.

Quelle:
DVZ

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