Tarifstreit: DB und GDL einigen sich – Laufzeit bis Oktober 2023

Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft GDL haben sich unter Vermittlung der Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Schleswig-Holstein, Stephan Weil (SPD) und Daniel Günther (CDU), auf neue Tarifverträge geeinigt. Es sei ein „guter Kompromiss“, so GDL-Chef Weselsky.

Die wichtigen Eckepunkte sind: Eine Tariferhöhung um 1,5 % zum 01.12.2021 und um 1,8 % zum 01.02.2023. Zudem gibt es Corona-Prämien von 400 bzw. 600 EUR je nach Lohngruppe zum 01.12.2021 und einheitlich von 400 EUR zum 01.03.2022. Im Januar 2022 werden zudem sämtliche Erschwerniszulagen für Handwerker/Werkstattmitarbeiter um 12 % erhöht. Die Laufzeit beträgt 32 Monate bis zum 31.10.2023. Eine Einigung erfolgte auch bei der Betriebsrente – für die GDL ein wichtiger Punkt. Die Zusatz-Betriebsrente gilt noch weiter für alle neuen Mitarbeiter, die bis Ende 2022 zum Konzern kommen, dann wird sie geschlossen. Die betriebliche Altersvorsorge bleibt weiterhin, die DB zahlt 3,3 % Arbeitgeber-Anteil in den Pensionsfonds. Damit sei „eine deutliche bilanzielle Entlastung der Deutsche Bahn gelungen“, so Martin Seiler, Personalvorstand der DB, gleichzeitig sei eine „branchenführende Altersvorsorge garantiert“.
Weiter hat die GDL akzeptiert, dass in dieser Tarifrunde (noch) keine Verträge in den Bereichen Infrastruktur, bei der DB Station&Service und bei den Fahrdienstleitern abgeschlossen wird. Hier habe die GDL noch nicht genügend Mitglieder, so Weselsky. In den bisherigen Betrieben kommen Berufsgruppen hinzu, z.B. Werkstattmitarbeiter. Die Tarifverträge der GDL kommen in ihren Mehrheitsbetrieben – derzeit 16 – zur Anwendung. DB und GDL haben sich weiter geeinigt, ein notarielles Verfahren zur Feststellung der Mehrheiten in 71 Betrieben durchzuführen. Und das Tarifeinheitsgesetz kommt zur Anwendung. Die GDL hat damit erstmals auch Verträge für Personale in Werkstätten und Verwaltung bei den sieben Eisenbahnverkehrsunternehmen (DB Fernverkehr, DB Cargo, DB Regio, DB Regio Netz, S-Bahn Berlin, S-Bahn Hamburg und DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee) abgeschlossen.

Quelle:
EurailPress

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