DSV hebt die Prognose an – trotz absehbarer Nachfrageabschwächung

Kommt nun die große Konjunkturdelle? Wer die Aussagen von DSV-CEO Jens Björn Andersen anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen liest, kann auf diesen Gedanken kommen. Die Unsicherheit in der Weltwirtschaft habe zugenommen und die Transportnachfrage habe sich in den vergangenen Monaten weniger dynamisch entwickelt, heißt es dort. Und dennoch heben die Dänen ihre Jahresprognose bezogen auf den operativen EBIT-Gewinn noch einmal an. Statt zuvor zwischen 21 und 23 Milliarden Dänischen Kronen wollen sie nun 23 bis 25 Milliarden Kronen verdienen. In der Spitze wären das umgerechnet bis zu 3,36 Milliarden Euro.

Möglich ist dies trotz der eingetrübten Aussichten für die zweite Jahreshälfte, da DSV in den ersten sechs Monaten des Jahres prächtig verdient hat. So hat sich das EBIT vor außergewöhnlichen Entwicklungen auf 13,95 Milliarden Kronen verdoppelt. Der Rohertrag legte auch wegen der beinahe abgeschlossenen Übernahme von Agility Logistics ebenfalls deutlich zu, um 61 Prozent auf 26,96 Milliarden Kronen. Der Umsatz erreichte 123,87 Milliarden Kronen und unter dem Strich verdiente DSV 9,46 Milliarden Kronen, was ebenfalls fast doppelt so viel ist wie im Vorjahreszeitraum.

Alle Sparten steigern den Gewinn
Das EBIT in der See- und Luftfracht hat sich in den ersten sechs Monaten verdoppelt. Im Landverkehr erreichte DSV immerhin einen EBIT-Zuwachs von einem Fünftel. Heraus sticht indes die Kontraktlogistik (Solutions). Hier buchten die Dänen ein EBIT-Plus von 179 Prozent.

All dies gelang trotz einer bereits spürbaren Volumenschwäche. So erreichte DSV in der Luftfracht eine Tonnage von 814.000 Tonnen. Inklusive der Mengen von Agility ist das ein Zuwachs von 19 Prozent. Diesen M&A-Effekt aber herausgerechnet verlor DSV 1 Prozent an Menge, was laut DSV aber ein geringerer Rückgang als im Gesamtmarkt ist. Dort kalkulieren die Dänen mit einem Minus von 3 bis 6 Prozent.

In der Seefracht kam DSV auf 1,36 Millionen TEU oder 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Um den Agility-Kauf bereinigt verlor das Unternehmen 6 Prozent an Frachtmenge und lag damit am oberen Rand des für den Markt erwarteten Einbruchs (3 bis 6 Prozent).

Anders sieht die Lage im Landverkehr und in der Kontraktlogistik aus. Dort gewinnt DSV eigenen Angaben zufolge weiterhin Marktanteile hinzu. Die operative Marge im Landverkehr erreichte im zweiten Quartal 5,2 Prozent. In der Sparte Solutions liegt sie sogar bei 12,2 Prozent. Damit reicht DSV in diesem kapitalintensiven Geschäft sogar beinahe an die Profitabilität in der See- und Luftfracht heran (13,0 Prozent).

Quelle:
DVZ

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