Anzeichen für Verlagerung von Schiffsanläufen in Richtung Südhäfen

Zeichnet sich da eine Verlagerung von Schiffsanläufen und Containermengen aus der Nordsee in Richtung der Südhäfen ab? Im dritten Quartal dieses Jahres haben jedenfalls überdurchschnittlich viele Mittelmeerhäfen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von mindestens 2 Prozent bei den Containerschiffsanläufen verzeichnet, wie die jüngsten Zahlen des World Ports Tracker des globalen Hafenverbandes International Association of Ports and Harbors (IAPH) zeigen. Demnach haben zwei Drittel der europäischen Süd-Hubs diese von der IAPH als Benchmark definierte Schwelle übertroffen. Zum Vergleich: In der Nordrange schaffte dies nur ein Drittel der Häfen.

Für die Analyse wurden die Daten des Finanzdienstleisters S&P Global zur Performance von Containerterminals sowie Umfrageergebnisse der weltweiten Hafengemeinschaft für das dritte Quartal ausgewertet. Einen ähnlich hohen Anteil wachstumsstarker Häfen verzeichneten die Experten lediglich in Südostasien mit 60 Prozent. In Ostasien kam gerade einmal jeder vierte Port auf mindestens 2 Prozent mehr Containerschiffsanläufe als im Vorjahresquartal. Der globale Schnitt lag bei 41 Prozent.

Steigende Volumen in Nahost und Südostasien
Auffällig sind auch die Erwartungen für 2023: 71 Prozent der Häfen in Nahost und Zentralasien gehen demnach davon aus, ihre Umschlagmenge trotz der deutlich eingetrübten Konjunktur in den kommenden zwölf Monaten um mindestens 2 Prozent steigern zu können. Fast genauso optimistisch sind die Hubs in Südostasien gestimmt (70 Prozent). Unter den Mittelmeerhäfen erwartet jeder zweite Hafen ein solches Wachstum im Containerverkehr mindestens erreichen zu können, während es in Nordeuropa 43 Prozent sind. Global sind demnach 52 Prozent der Häfen entsprechend positiv gestimmt.

Quelle
DVZ

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