Seepiraterie geht weiter zurück

Das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB) verzeichnete im Jahr 2022 insgesamt 115 Vorfälle von Piraterie und bewaffneten Raubüberfällen auf Schiffe – im Vergleich zu 132 im Jahr 2021. Damit erreichen die Zahlen den niedrigsten Stand seit fast drei Jahrzehnten. Nach Ansicht von ICC Germany-Generalsekretär Oliver Wieck zeigten die kontinuierlich rückläufigen Zahlen, was koordinierte und effektive globale Zusammenarbeit bewirken kann. „Nicht nur für Seeleute und die Schifffahrtsindustrie sind dies erfreuliche Entwicklungen. Auch für den internationalen Handel an und für sich, der derzeit durch verschiedene Krisen unter Druck steht, ist dies eine positive Botschaft.“

Wieck mahnte, sich auf diesen Zahlen nicht auszuruhen, sondern Kooperationen im Kampf gegen die Seepiraterie gemeinsam auf globaler Ebene weiter voranzutreiben. „Nur so können wir den Schutz vor Seepiraterie auch langfristig und nachhaltig gewährleisten.“ Betroffen waren 125 Schiffe, darunter 50 Massengutfrachter und 11 Containerschiffe.

Die Hälfte der Vorfälle ereignete sich in südostasiatischen Gewässern, insbesondere in der Straße von Singapur, wo Vorfälle weiterhin zunehmen. Dort gelangten in 38 Fällen Piraten an Bord. Die meisten angegriffenen Schiffe waren größer als 50.000 tonnes deadweight (tdw). Auch sechs beladende Frachter mit mehr als 150.000 tdw waren darunter. Bei den Vorfällen wurden drei Crewmitglieder bedroht und vier für die Dauer des Vorfalls als Geiseln genommen. In den hochriskanten Gewässern des Golfs von Guinea ist die Zahl der Zwischenfälle von 35 im Jahr 2021 auf 19 im Jahr 2022 gesunken.

Quelle:
DVZ

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