US-Transportriese XPO übertrifft die Ziele

XPO meldet 36 Millionen US-Dollar Verlust im vierten Quartal 2022. Nur auf den ersten Blick ein schlechter Wert, denn hinter der roten Zahl stecken Kosten in Verbindung mit der Abspaltung der eigenen Frachtenvermittlungsplattform RXO am 1. November 2022. Dazu gehören neben einer nicht zahlungswirksamen Wertminderung des europäischen Transportgeschäfts in Höhe von 64 Millionen Dollar auch 42 Millionen Dollar Transaktions- und Integrationskosten sowie 35 Millionen Dollar Restrukturierungskosten.

Seit November wird RXO unabhängig an der New Yorker Börse gehandelt. Zum Start hatten die XPO-Aktionäre für jede Stammaktie, die sie zum Stichtag 20. Oktober 2022 hielten, die Ausschüttung einer RXO-Stammaktie bekommen.

Starkes operatives Wachstum
Die operativen Zahlen für das vierte Quartal 2022 überzeugen: Im nordamerikanischen Teilladungsgeschäft konnte XPO sein Betriebsergebnis um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessern bei einem Anstieg des bereinigten EBITDA um 20 Prozent, also des Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen. In einem Segment, in dem Wettbewerber zuletzt deutliche Verluste beklagten, erzielte die Spedition ein Sendungsplus von 1,5 Prozent bei einer Tonnagezunahme um 0,9 Prozent.

Auch die Zahlen für das komplette Jahr 2022 bestätigen den Erfolg: Umsatzwachstum um 6,9 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar, ein um 20,3 Prozent höheres EBITDA von 997 Millionen Dollar bei einem Betriebsergebnis in Höhe von 377 Millionen Dollar, ebenfalls 20,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Aus diesen positiven Werten ergibt sich für das Gesamtjahr ein bereinigter Nettogewinn aus fortgeführten Geschäften von 408 Millionen Dollar – ein Gewinnsprung um 83,7 Prozent.

Europäisches Geschäft stagniert
Nominal sehen die Zahlen für das europäische Geschäft schlechter aus. Neben einem Betriebsverlust in Höhe von 60 Millionen Dollar steht mit 738 Millionen ein um 3,6 Prozent schwächerer Umsatz. Das bereinigte EBITDA liegt dabei wie im Vorjahr unverändert bei 39 Millionen Dollar. Ohne Währungsschwankungen hätte sich jedoch ein Umsatzplus von 9 Prozent ergeben. Außerdem resultierte der Betriebsverlust aus der veränderten Segmentstruktur mit Abspaltung von RXO und infolgedessen der Wertminderung um 64 Millionen Dollar.

Entsprechend zufrieden mit den Zahlen zeigte sich Mario Harik, Chief Executive Officer von XPO, in der Bilanzmitteilung: „Wir freuen uns, dass wir unseren Aktionären im Jahr 2022 ein bereinigtes EBITDA von knapp 1 Milliarde Dollar im LTL-Geschäft liefern konnten und damit unser Ziel übertroffen haben. Unser Wachstumsplan für den LTL-Verkehr besteht darin, in Kapazitäten zu investieren, mit denen wir der Nachfrage voraus sind. Indem wir einen erstklassigen Service bieten, wollen wir weitere Marktanteile gewinnen.“

XPO ist einer der größten anlagefinanzierten Anbieter von Transportdienstleistungen in Nordamerika. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Greenwich, Connecticut, bedient an 554 Standorten in Europa und Amerika mit 38.000 Beschäftigten rund 48.000 Kunden.

Quelle:
DVZ

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