Die größte Kreuzung auf den Weltmeeren

Wartende Schiffe vor Häfen – im vergangenen Jahr waren sie das Sinnbild für die gestörten Lieferketten. Sei es vor den Westküstenhäfen der USA oder in der Deutschen Bucht. Spediteuren und Logistikverantwortlichen in der Verladerschaft trieb es beim Betrachten solcher Bilder die Schweißperlen auf die Stirn. Nicht so New Wei Siang. Jeden Tag würden sich rund 1.000 Schiffe im Hafen befinden, berichtet der Vertreter der Singapurer Hafenverwaltung MPA stolz. Die Schiffe, die vor der Stadt vor Anker liegen und auf Abfertigung oder neue Ware warten, gehören zum Stadtbild wie das luxuriöse Hotel Marina Bay Sands.

Der knapp 5,5 Millionen Einwohner zählende Stadtstaat, strategisch günstig gelegen an der Straße von Malakka, beherbergt mit seinem Hafen den wichtigsten Transshipment-Hub weltweit, sagt Siang. Nachrichten über Abfertigungsengpässe im Containersegment gab es anders als in vielen anderen Häfen im vergangenen Jahr nicht. Gut 37 Millionen TEU wurden umgeschlagen, nur in Shanghai waren es mehr. Und mit dem im vergangenen September eröffneten Tuas Port soll künftig noch viel mehr möglich sein.

Gigantisches Ausbauprogramm
Auf 65 Millionen TEU Kapazität wird der neue Containerhafen bis 2040 ausgebaut. Eine Kaje ist bereits in Betrieb, weitere werden gerade aufgeschüttet. Das Areal des bisherigen Containerhafens wird dafür umgewidmet. Singapur braucht mehr Platz für die wachsende Bevölkerung. Außerdem möchte die Stadt zwischen dem alten und dem neuen Containerhafen verschiedene Cluster ansiedeln – für Energie und Chemie, Industrie und verarbeitendes Gewerbe. Auch einen eigenen Innovations-Distrikt soll es geben.

Singapur ist wichtiges Handelszentrum und Logistikdrehscheibe und dürfte an Bedeutung noch hinzugewinnen. Denn es ist das Eingangstor in die Großregion Südostasien mit den zehn ASEAN-Staaten. Auf ihnen ruhen derzeit besonders viele Hoffnungen, da China angesichts der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft vermeintlich schwächelt. Es gibt Projektionen der Vereinten Nationen, denen zufolge die Bevölkerung bis zum Jahr 2100 im Exremfall von derzeit 1,4 Milliarden auf nur noch gut 600 Millionen zusammenschrumpft. Zudem wird das Reich der Mitte wegen seines Machtstrebens mittlerweile deutlich argwöhnischer beäugt als früher.

Einer, der fest an das Potenzial von Singapur und den angrenzenden Ländern glaubt, ist Thean Siak Sin. Er ist Regionalchef für ASEAN bei LF Logistics. Die einstige Logistiksparte des Hongkonger Handelshauses Li & Fung, die im vergangenen Jahr von Maersk übernommen wurde, ist einer der großen Akteure in der Kontraktlogistik in Südostasien. Allein in Singapur verfügt das Unternehmen aktuell über gut 120.000 Quadratmeter Fläche. In zwei Jahren soll eine neue World Gateway 2 genannte Anlage mit gut 100.000 Quadratmetern hinzukommen – fast komplett automatisiert, denn Arbeitskräfte sind in Singapur knapp und damit teuer.

In dem Stadtstaat wickele LF Logistics vor allem Re-Exporte ab, erzählt Sin. Dabei werden die Waren, beispielsweise Schuhe aus China, importiert, zollfrei im Lager zwischengelagert und dann wieder exportiert. Allerdings wandelten sich die Güterströme gerade. „Wir ziehen einiges an Geschäft aus Hongkong ab“, sagt der Manager, der aus Malaysia stammt. Denn grundsätzlich werde einiges aus dem Reich der Mitte nach Südosten verlagert.

Dies betrifft bei Schuhen sowohl die Beschaffung als auch den Absatz. Vietnam beispielsweise gewinne als Herstellungsland an Bedeutung, während in der ganzen Region der Absatz wachse. Dabei bevorzugen die Menschen offenbar klar westliche Marken. Timberland, Ecco und Vans stehen bei LF in Singapur auf der Kundenliste. Und Sin hofft, dass auch Puma bald dazustößt. Dies ist einer der größten Kunden der Muttergesellschaft Maersk überhaupt. LF ist in der Anlage außerdem für Kunden aus dem Lebensmittel- und Getränkesektor, dem Beauty- und Healthcare-Segment, für Tabakkonzerne sowie große Spielzeugmarken wie Lego und ToysRUs tätig. Durch den auch in Asien wachsenden E-Commerce hat das Geschäft mit Konsumgütern noch einmal eine ganz neue Dynamik erhalten.

Einer, der fest an das Potenzial von Singapur und den angrenzenden Ländern glaubt, ist Thean Siak Sin. Er ist Regionalchef für ASEAN bei LF Logistics. Die einstige Logistiksparte des Hongkonger Handelshauses Li & Fung, die im vergangenen Jahr von Maersk übernommen wurde, ist einer der großen Akteure in der Kontraktlogistik in Südostasien. Allein in Singapur verfügt das Unternehmen aktuell über gut 120.000 Quadratmeter Fläche. In zwei Jahren soll eine neue World Gateway 2 genannte Anlage mit gut 100.000 Quadratmetern hinzukommen – fast komplett automatisiert, denn Arbeitskräfte sind in Singapur knapp und damit teuer.

In dem Stadtstaat wickele LF Logistics vor allem Re-Exporte ab, erzählt Sin. Dabei werden die Waren, beispielsweise Schuhe aus China, importiert, zollfrei im Lager zwischengelagert und dann wieder exportiert. Allerdings wandelten sich die Güterströme gerade. „Wir ziehen einiges an Geschäft aus Hongkong ab“, sagt der Manager, der aus Malaysia stammt. Denn grundsätzlich werde einiges aus dem Reich der Mitte nach Südosten verlagert.

Dies betrifft bei Schuhen sowohl die Beschaffung als auch den Absatz. Vietnam beispielsweise gewinne als Herstellungsland an Bedeutung, während in der ganzen Region der Absatz wachse. Dabei bevorzugen die Menschen offenbar klar westliche Marken. Timberland, Ecco und Vans stehen bei LF in Singapur auf der Kundenliste. Und Sin hofft, dass auch Puma bald dazustößt. Dies ist einer der größten Kunden der Muttergesellschaft Maersk überhaupt. LF ist in der Anlage außerdem für Kunden aus dem Lebensmittel- und Getränkesektor, dem Beauty- und Healthcare-Segment, für Tabakkonzerne sowie große Spielzeugmarken wie Lego und ToysRUs tätig. Durch den auch in Asien wachsenden E-Commerce hat das Geschäft mit Konsumgütern noch einmal eine ganz neue Dynamik erhalten.

Der Afrika-Verkehr gewinnt an Bedeutung
Aus Sicht von Neelsen punktet Tanjung Pelepas vor allem mit den im Vergleich zu Singapur deutlich niedrigeren Lohnkosten bei einer gleich hohen Effizienz. „Und wir haben noch viel Platz“, sagt er. So soll die Kapazität von derzeit 12,5 Millionen in den nächsten fünf Jahren auf 16 Millionen TEU ausgebaut werden. Die könnten beispielsweise gebraucht werden, wenn sich die zuletzt sehr wachstumsstarken Verkehre von und nach Westafrika weiterhin so positiv entwickeln.

Zugleich bauen die Verantwortlichen die direkt am Hafen gelegene Freihandelszone weiter aus. 43 Lagerhäuser und Fabriken befinden sich dort schon. Große Unternehmen wie Adidas, Amazon, Decathlon, Flextron, Marks & Spencer und Volkswagen sind dort zu Hause. „Viele dieser Unternehmen nutzen die Zone, um ihren regionalen Hauptsitz in Singapur halten zu können. Da dort der Platz knapp ist, wäre das sonst nicht möglich“, sagt Neelsen. Tanjung Pelepas ist damit auch hier – wie bei den Containerverkehren – eine Art Überlaufbecken. Neelsen kann damit gut leben. Die Symbiose mit Singapur funktioniert unter dem Strich doch ziemlich gut.

Quelle::
DVZ

Schreibe einen Kommentar