Quehenberger Logistics wächst um 20 Prozent

Der österreichische Logistikdienstleister Quehenberger hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2022 um 20 Prozent gesteigert. Mit einem Sprung von 463 Millionen Euro im Vor-Pandemiejahr 2019 auf 648 Millionen Euro im Vorjahr habe Quehenberger ohne Zukäufe sogar ein Wachstum von 40 Prozent erreicht, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Für das laufende Jahr erwarte man nun ein geringeres Wachstum.

Das Unternehmen verzeichnete Zuwächse in allen vier Kerngeschäftsfeldern: Teil- und Komplettladungen, Luft- und Seefrachten, Kontraktlogistik sowie Logistiknetzwerke für die Schwerpunktbranchen Handel, Bekleidung, Automobil- und Reifenindustrie sowie Konsumgüter.

Im Bereich Kontraktlogistik erzielte der Dienstleister in Rumänien, Ungarn und der Slowakei die größten Wachstumsanteile. Sein mit 85.000 Quadratmetern Logistikfläche bisher größtes Lager nahm er in Rumänien in Betrieb. Zu Jahresende bewirtschaftete Quehenberger Logistics eine Gesamtfläche von 715.000 Quadratmetern. Bei Luft- und Seefrachten erzielte der Logistikdienstleister ein Umsatzplus von mehr als 40 Prozent.

Durchgängige Digitalisierung
Mit der seit dem Jahr 2018 eingeschlagenen Strategie, sich auf die Kerngeschäftsfelder zu fokussieren und diese durchgängig zu digitalisieren, habe man die Krisenjahre ab 2020 erfolgreich bestreiten können. Quehenberger habe nun eine vollständige Digitalisierung seiner Prozesse entlang der Supply Chain erreicht.

Das eigene Kunden-Serviceportal sowie eine vergleichbare Frachtführerplattform stellten Echtzeitinformationen zu sämtlichen Aufträgen bereit. Im Unternehmen aufgebautes IT-Know-how habe zu einer schnelleren Auftragsbearbeitung, höherer Flexibilität und stärkerer Individualisierbarkeit der eigenen Leistungen geführt und die Qualität verbessert, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Christian Fürstaller.

Veränderung der Unternehmensstruktur
Aufgrund der durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine fortdauernd unsicheren politischen Lage habe Quehenberger die Ländereinheiten Russland, Ukraine, Weißrussland und Kasachstan aus der Holdinggesellschaft Augustin Quehenberger Group GmbH in die CF Logistics GmbH ausgegliedert. Die Änderung betreffe lediglich die Konzernstruktur und solle das unternehmerische Risiko minimieren, während Eigentümer und Management unverändert geblieben seien.

„Viele unserer Mitarbeiter und ihre Familien sind von harten Schicksalsschlägen betroffen. Dennoch haben alle das Angebot abgelehnt, in anderen Ländern für uns zu arbeiten. Wir sind ihnen sehr verpflichtet“, sagt Quehenberger-COO Klaus Hrazdira. Die Niederlassung Kiew arbeite nach kurzer Schließung wieder auf drei Viertel des Vorkriegsniveaus. Das Büro Odessa sei wegen der Hafensperre geschlossen. In Russland sei die Kontraktlogistik stark betroffen, der Personalstand habe sich von 500 auf 80 Beschäftigte reduziert. Der Schwerpunkt liege dort nun auf Transportdienstleistungen.

Quelle:
DVZ

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