Maersk bündelt Aktivitäten für Projektlogistik

Der Reederei- und Logistikkonzern A.P. Möller-Maersk macht Ernst mit dem Ausbau seiner Aktivitäten in der Projektlogistik. Nach der Übernahme der dänischen Fachspedition Martin Bencher zu Jahresanfang ist der neue Geschäftsbereich Maersk Project Logistics (MPL) nun fertig aufgesetzt und offiziell an den Markt gebracht worden.

Das Angebot umfasst die gesamte Logistik über alle Verkehrsträger hinweg, vornehmlich für Großprojekte in den Industrie-, Energie- und Infrastruktursektoren, aber auch für Adhoc-Verladungen einzelner Schwergüter. Wie das Unternehmen gegenüber der DVZ mitteilt, umfasst die Organisation von MPL insgesamt über 350 Mitarbeiter in fünf Regionen mit weltweiter Abdeckung. Neben den knapp 170 Mitarbeiter von Martin Bencher gehören Projektlogistikexperten aus dem früheren Maersk-Speditionsbereich Damco Logistics sowie Mitarbeiter aus dem Special-Cargo-Team der Maersk Line dazu.

Ein zentrales Management-Team unter Leitung von Claus Svane Schmidt in Kopenhagen bildet die Führung des Geschäftsbereichs. Schmidt war im Konzern zuvor bereits Global Head of Strategic Development Logistics & Services.

Das Auftragsbuch in der Projektlogistik sei bereits gut gefüllt, „es umfasst allein für dieses Jahr viele Hunderte Millionen Dollar“, sagt Tim Killen, Global Head of Growth bei MPL. „Das ist eine sehr gute Mischung aus großen, mittleren und kleinen Projekten sowie Spotgeschäften quer über Sektoren wie Katastrophenhilfe, erneuerbare Energien, Kraftwerke sowie Zellstoff und Papier.“ Mit konkreten Zahlen zur Umsatz- und Rohertragsplanung hält sich Maersk zurück.

Unterversorgtes Marktsegment
Ziel sei es, das Geschäftsvolumen binnen fünf Jahren zu verdoppeln, führt Killen aus, der bis Ende vergangenen Jahres noch als Vertriebschef für die vermutlich größte Projektspedition Deugro tätig war und im Februar bei Maersk anfing. Vor allem im Großprojektesegment will das Unternehmen angreifen und dazu bestehende Geschäftsbeziehungen aus anderen Maersk-Produktbereichen zu EPC-Unternehmen (Engineering, Procurement, Construction) nutzen, die solche Großvorhaben für Investoren realisieren.

Laut Killen stößt Maersk mit seiner Projektlogistiksparte in ein unterversorgtes Marktsegment vor. „Durch die Konsolidierung in der Speditions- und Projektspeditionsbranche ist über die Jahre einiges an Dienstleistungskapazität weggefallen. Dieser Prozess setzt sich noch fort, wenn man an den geplanten Verkauf von DB Schenker denkt.“

Bei der Abwicklung von Projekten werde MPL genauso auf Laderaum, Lager und Umschlagflächen im Markt zurückgreifen wie auf das eigene Maersk-Netzwerk. Investitionen in eigene spezielle „Assets“ für Projektladung würden laufend geprüft, sagt Killen.

In der Linienschifffahrt gehört Maersk bereits zu den aktivsten Playern, wenn es um die Beförderung von Spezialladung wie Schwergut als Beiladung auf Containerschiffen geht. Früher betrieb der Konzern schon einmal eigene Mehrzweck-Schwergutfrachter bei der ehemaligen Tochterfirma Safmarine und auch unter der Marke Maersk in Partnerschaft mit der früheren Rickmers-Linie in Hamburg.

Quelle:
DVZ

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