Cosco-Deal im Hamburger Hafen nach zwei Jahren unterzeichnet

Das Vorhaben war äußerst umstritten und sorgte für viel Kritik: Chinas Staatskonzern Cosco wollte sich Anteile am Hamburger Hafen sichern. Nun ist der Deal mit der Hafengesellschaft HHLA abgeschlossen.

Rund zwei Jahre nach Beginn der Verhandlungen ist der umstrittene Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Cosco bei einem Hamburger Containerterminal unter Dach und Fach. Nach Abschluss des Investitionsprüfverfahrens unterzeichneten die Hafengesellschaft Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) nach eigener Mitteilung sowie Cosco die Verträge zur Minderheitsbeteiligung am Terminal Tollerort. Damit beteilige sich eine Cosco-Tochter mit 24,99 Prozent. Das Terminal werde zu einem bevorzugten Umschlagpunkt für Cosco. Die HHLA zeigte sich am Montag überzeugt, die Zusammenarbeit stärke die Position Hamburgs als Logistikdrehscheibe im Nord- und Ostseeraum sowie der Industrienation Deutschland.

Insbesondere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich für den Deal starkgemacht – und dafür Kritik geerntet. »Ich verstehe den Bundeskanzler nicht, wie er in einer solchen Situation darauf bestehen kann«, sagte der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz im Oktober 2022. Cosco wollte ursprünglich 35 Prozent der Terminalbetriebsgesellschaft übernehmen. Dagegen hatten jedoch mehrere Bundesministerien protestiert, sodass das Kabinett die Quote im Oktober auf unter 25 Prozent festlegte, um eine Sperrminorität Coscos zu verhindern.

China ist nach HHLA-Angaben der größte Handelspartner Deutschlands und des Hamburger Hafens. Rund 30 Prozent der Waren, die im Hamburger Hafen umgeschlagen würden, kämen aus China oder gingen dorthin.

Quelle:
Spiegel

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