DB: Einzelwagenverkehr 2022 mit enormen Verlusten

Das Minus im Einzelwagenverkehr von DB Cargo betrug im vergangenen Jahr 442 Millionen Euro. Diesen Wert nennt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Michael Theurer, in einer Antwort auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Michael Donth.

Die 442 Millionen Euro entsprechen laut Theurer etwas mehr als der Hälfte des Gesamtverlusts von DB Cargo (858 Millionen Euro, Ergebnis nach Steuern). Bislang war immer die Rede davon, dass der Einzelwagenverkehr für zwei Drittel des Verlustes verantwortlich sei. Allerdings gibt es zwei Abschlüsse von DB Cargo: den nach HGB mit minus 858 Millionen Euro und den nach dem International Financial Reporting Standard IFRS mit minus 665 Millionen Euro. Nach IFRS-Abschluss könnte das Ergebnis im EWV tatsächlich zwei Drittel des Gesamtverlustes von DB Cargo entsprechen. Theurer schreibt weiter, dass aktuell rund 18 Prozent des Schienengüterverkehrs in Deutschland im Einzelwagenverkehr erbracht werden, hauptsächlich von DB Cargo.

Donth zeigt sich verwundert über die Zahlen. Er zitiert DB-Chef Richard Lutz, nach dessen Angaben der Verlust im Einzelwagenverkehr 2019 noch 140 Millionen Euro betragen habe. Donth stellt die Frage: „Wie kommt es innerhalb von drei Jahren zu diesen enormen Steigerungen?“ Er zieht aus den Zahlen den Umkehrschluss, dass DB Cargo 2022 416 Millionen Euro minus mit dem Ganzzug- und Kombinierten Verkehr (KV) gemacht hat: „Beide Bereiche des Schienengüterverkehrs (SGV) werden von privaten Konkurrenten der DB Cargo AG wirtschaftlich betrieben. Wie kommt es zu diesen hohen Verlusten?“, fragt Donth.

Donth verlangt mehr Transparenz
Donth fordert, dass die geplante Förderrichtlinie für den Einzelwagenverkehr endlich auf den Weg gebracht wird, DB Cargo für Transparenz in ihren einzelnen Geschäftsbereichen sorgt und die DB-Tochter endlich ein Konzept vorlegt, wie sie den Betrieb des Einzelwagenverkehrs und der anderen Geschäftsbereiche verbessern will.

Quelle:
DVZ

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