Logistikkonjunktur: Schlechte Lage – düstere Aussichten

Die Schwäche der Industrie schlägt zunehmend auf die deutsche Transport- und Logistikbranche durch. Mit Ausnahme der Preiserwartungen befinden sich sämtliche Indikatoren im August im Minus. Vor allem die Einschätzungen zu den Erwartungen, aber inzwischen auch die zur aktuellen Geschäftslage fallen nun ganz klar negativ aus. Insbesondere das Geschäftsklima im Straßengüterverkehr hat sich nach den Umfragen des Ifo Instituts im August weiter eingetrübt.

Im Straßengüterverkehr hat der Lageindikator – die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“ – nun bereits den dritten Monat in Folge ein negatives Vorzeichen. Er fiel seit März von plus 11 auf nun fast minus 19 Punkte (Juli: minus 14 Punkte). Der Saldo der Geschäftserwartungen – die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“ – brach von minus 45 Punkten im Juli auf rund minus 63 Punkte ein, ein Jahr zuvor waren es minus 41 Punkte. Sehr viele Straßentransporteure machen sich mit Blick auf die kommenden sechs Monate also Sorgen. Aus beiden Komponenten ermittelt das Ifo Institut das Geschäftsklima, das sich im Straßengüterverkehr von minus 30,3 im Juli auf minus 42,4 Punkte im August deutlich verschlechterte.

Auch im Sektor Lagerei und Spedition hat sich die Stimmung weiter eingetrübt. Das Geschäftsklima verschlechterte sich damit bereits den dritten Monat in Folge. Das lag zum einen daran, dass deutlich weniger Firmen von gut laufenden Geschäften als im Monat davor berichteten (Lageindikator: minus 18 nach minus 10 Punkten im Juli). Ein Jahr zuvor lag der Wert noch bei fast plus 15 Punkten. Der Saldowert der Erwartungen ist auf den schlechtesten Wert seit Oktober 2022 gefallen: minus 34 nach minus 29 Punkten im Vormonat. Schließlich sank der Wert für das Geschäftsklima um rund 7 auf jetzt minus 26,5 Punkte.

Umsatz- und Preiserwartungen gehen zurück
Im Straßengüterverkehr dürften sich die Umsätze in den kommenden drei Monaten eher nach unten entwickeln. Der Indikator hierfür hat sich gegenüber Juni und Juli aber wieder etwas erholt, er stieg gegenüber dem Vormonat um mehr als 11 Punkte auf nun noch minus 8,3 Punkte, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht. Bei den Spediteuren brachen die Umsatzerwartungen dagegen ein, und zwar von minus 3,5 im Juli auf nun fast minus 20,8 Punkte (August 2022: minus 0,8 Punkte).

Wieder mehr Dienstleister erwarten, in den nächsten drei Monaten höhere Preise durchsetzen zu können. Die Antwortsalden betragen im August 17,2 (Straße) und 18,8 Punkte. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Das Ifo Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.

Tendenziell Personalabbau
Bei der Zahl der Mitarbeitenden im Straßengüterverkehr ist bei einem Antwortsaldo von minus 5,0 Punkten (Juli: minus 5,2) in den nächsten drei Monaten eher mit einer Abnahme zu rechnen. Im Bereich Lagerlogistik und Spedition ist der Indikator für die Beschäftigtenerwartungen noch negativer. Hier fiel der Wert seit April von 11,5 auf nun minus 13,3 Punkte.

Quelle:
DVZ

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