MSC greift nach der HHLA

Die Mediterranean Shipping Company soll zweitgrößter Anteilseigner der HHLA und ein wichtiger strategischer Partner des Hamburger Hafens werden. MSC hat dazu am heutigen Mittwoch über die Port of Hamburg Beteiligungsgesellschaft, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft, ein Übernahmeangebot für alle A-Aktien der Hamburger Hafen und Logistik AG gemacht. Jede steht für einen Anteil von 1 Euro am Grundkapital der HHLA und MSC bietet den Aktionären einen Preis von 16,75 Euro je Anteilsschein. Gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstagabend (11,54 Euro) bedeutet das einen Aufschlag von 45 Prozent. Am Ende des Deals würde die Stadt Hamburg mit 50,1 Prozent an der HHLA beteiligt sein, MSC mit 49,9 Prozent.

Der Deal, der folglich weiterhin eine Mehrheit der Stadt an der HHLA vorsieht – aktuell hält sie 69 Prozent der Anteile, soll erheblich mehr Ladung nach Hamburg bringen. Bei einer Pressekonferenz heute Morgen im Hamburger Rathaus, sprach Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard von 1 Million TEU pro Jahr, die MSC mittelfristig über den Hafen umschlagen würde. Bürgermeister Peter Tschentscher nannte die Transaktion in diesem Zusammenhang daher „wegweisend“.

MSC-CEO Sören Toft betonte, dass der Hamburger Hafen für die weltweit größte Linienreederei künftig ein zentraler Knotenpunkt im Netzwerk des Unternehmens wird. Und dies nicht nur bezogen auf die Schifffahrt, sondern auch auf die intermodalen Verkehre. Toft: „Wir werden uns noch stärker auf Hamburg und Deutschland konzentrieren.“ Vor diesem Hintergrund soll auch die deutsche MSC-Unternehmenszentrale in Hamburg weiter ausgebaut werden.

Keine personellen Veränderungen geplant
MSC wird sich auf Holding-Ebene an der HHLA beteiligen. Leonhard: „Hamburg und MSC werden die HHLA gemeinsam führen.“ Allerdings seien die bestehenden Beteiligungen von Hapag-Lloyd und China Shipping an einzelnen HHLA-Terminals von dem Deal unberührt. Auch seien keine Veränderungen im Management des Unternehmens mit dem Vorstand unter Führung von CEO Angela Titzrath geplant.

Die Transaktion werde nun Schritt für Schritt weiter vorangetrieben. Tschentscher drückte auf der Pressekonferenz die Unterstützung des Senats für die Transaktion aus. Allerdings brauche es auch noch die Zustimmung der Bürgerschaft.

Quelle:
DVZ

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