Erst 2021 war er von Amazon zu Rhenus gewechselt. Nun verlässt der Topmanager das Logistikunternehmen bereits wieder. Seine Aufgabenbereiche werden intern aufgeteilt.
Die Rhenus Gruppe hat am Montagabend bekannt gegeben, dass Vorstand Karsten Obert das Unternehmen zum Jahresende verlassen werde. Er habe sich entschieden, sein Vorstandsmandat niederzulegen und eine angebotene Vertragsverlängerung nicht anzunehmen, hieß es in der Mitteilung. Zu den genauen Gründen seines Abgangs machte das Unternehmen keine weiteren Angaben.
Obert gehörte dem Führungsgremium seit 1. Januar 2021 an. Er folgte damals auf Michael Brockhaus. Seine Zuständigkeit umfasst unter anderem die Bereiche Automotive, Warehousing Solutions, Nachhaltigkeit und Einkauf. Die Verantwortlichkeiten würden nun intern neu verteilt.
Obert kam vom Onlinehändler Amazon, wo er Mitglied des Führungsteams von Amazons Global Delivery Services war. Vor seinem Wechsel zu dem US-Konzern 2017 war er bei TE Connectivity beschäftigt, einem Schweizer Konzern mit US-amerikanischen Wurzeln. Das Unternehmen ist im Bereich Elektrotechnik und Telekommunikation tätig und beliefert unter anderem den Automobilsektor. Zuvor war Obert einige Jahre bei der Unternehmensberatung McKinsey.
Obert sollte bei Rhenus vor allem neue Impulse in den Geschäftsfeldern Automotive und Warehousing Solutions setzen. Unter seiner Führung konnte das Unternehmen der Mitteilung zufolge „bedeutende Fortschritte verzeichnen, die wesentlich zum Erfolg und zur Innovationskraft des Unternehmens beigetragen haben“. Der Aufsichtsratsvorsitzende Marco Schröter bedauere Oberts Entscheidung. „Sein Beitrag war entscheidend für unseren Erfolg in den letzten Jahren“, lässt sich der Vorstandsvorsitzende, Tobias Bartz, zitieren. Er hatte wiederum im April 2022 die Leitung der Rhenus Gruppe von Klemens Rethmann übernommen. Außerdem gehören Egbert Bernsmeister, Stephan Peters und Andreas Stöckli dem Vorstand an.
Als Mitglied des Vorstands der Rhenus Gruppe wurde Obert 2022 in das Gremium der Logistikweisen um Prof. Christian Kille aufgenommen, nachdem Klemens Rethmann aus dem Expertenrat ausgeschieden war.
Quelle:
DVZ