Stadt und MSC werden HHLA voraussichtlich von der Börse nehmen

Der Einstieg der Linienreederei bei dem Terminalbetreiber soll im Laufe des zweiten Quartals abgeschlossen werden. MSC hat nun den Grundstein für die Schaffung weiterer Arbeitsplätze an der Elbe gelegt.

Die Zeit der HHLA als börsennotiertes Unternehmen neigt sich womöglich dem Ende zu. Hintergrund ist der sich abzeichnende Einstieg von MSC bei dem größten Hamburger Terminalbetreiber. Nach Abschluss der Transaktion könne es gut sein, dass das Unternehmen vom Parkett verschwinde, deutete MSC-Deutschland-Chef Nils Kahn am Freitag vor Journalisten an. Das Unternehmen stellte zeitgleich seine Pläne für den Bau seiner neuen Deutschlandzentrale vor.

Nach Informationen der DVZ wird sich der Hamburger Senat voraussichtlich Ende dieses Monats mit dem HHLA-Deal beschäftigen, die Abstimmung in der Bürgerschaft dürfte dann Ende Februar folgen. Anschließend müssen dann noch die relevanten Aufsichtsbehörden, wie etwa das Bundeskartellamt, zustimmen. Nach Aussage Kahns dürfte dies bis Ende des zweiten Quartals erfolgen.

Die Kapitalmarktgeschichte der HHLA war durchwachsen
Die Stadt und MSC halten bereits heute gemeinsam gut 92 Prozent der HHLA-Anteile, wobei MSC bei entsprechender Gelegenheit weitere Anteile kaufen möchte. Nach Vollendung des Deals könnten die dann noch übrigen Aktionäre über einen Squeeze-out herausgedrängt und die HHLA von der Börse genommen werden. Dies könne auch im Sinne des Unternehmens sein, sagte Kahn, da mit einer Notierung etwa entsprechende Berichtspflichten verbunden seien. All dies verursacht Aufwand und Kosten, was bei zwei Anteilseignern im Zweifel nicht mehr dazu im Verhältnis steht. Hinzu komme, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Wirtschaftsbehörde, dass sich die ursprünglich mit dem 2007 erfolgten Sprung aufs Parkett verbundenen Erwartungen der Stadt nicht erfüllt hätten.

Damals war die Rede von „der Volksaktie Hafen“, von einem der größten Börsengänge des Jahres und einem Milliardenerlös. Nach einem guten Start halbierte sich der Börsenwert allerdings innerhalb eines Jahres und erreichte nie wieder auch nur im Ansatz das Anfangsniveau.

Künftig 500 bis 700 Mitarbeiter in der Hafencity
Derweil hat MSC die ersten Schritte gemacht, um sein Versprechen einzulösen, hunderte neue Arbeitsplätze in Hamburg zu schaffen. Am Freitag kündigte die Reederei den Bau ihrer neuen Deutschlandzentrale in der Hafencity an. Auf 13.000 m² Fläche sollen dort 500 bis 700 Mitarbeiter Platz finden. Aktuell beschäftigt MSC an der Elbe – wie auch in Bremen – 275. Der Baustart ist für 2026 vorgesehen.

Quelle:
DVZ

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