OOCL: Q1-Zahlen signalisieren deutlichen Aufwärtstrend der Containerschifffahrt

Der Interimsbericht ist der erste Fingerzeig, in welchem Umfang sich die Krise im Roten Meer positiv auf die Geschäftsentwicklung der Carrier auswirkt. Die Analysten von HSBC rechnen derweil für die in den kommenden Wochen zu veröffentlichenden Berichte der übrigen Carrier mit EBIT-Steigerungen von durchschnittlich mehr als 20 Prozentpunkten.

OOCL verzeichnet im ersten Quartal des laufenden Jahres gegenüber dem vierten Quartal 2023 einen Erlösanstieg von 22,1 Prozent bei einem gleichzeitigen Rückgang der transportierten Container.

Die Aufwärtsbewegung wird maßgeblich getrieben von den im Zuge der Krise im Roten Meer in die Höhe gegangenen durchschnittlichen Frachtraten.

Der Interimsbericht ist somit der erste deutliche Fingerzeig, in welchem Umfang sich die Krise auf die Geschäftsentwicklung der Carrier auswirkt.

Die Frachtraten-Entwicklung überkompensiert deutlich die Ladungsentwicklung: OOCL transportierte im ersten Quartal rund 1,8 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer (TEU), das sind 4 Prozent weniger als im Vorquartal.

Deutliche Erlöszuwächse bei den Asien-Europa-Verkehren
Der betriebswirtschaftlich positive Effekt der Krise im Roten Meer zeigt sich im Fall von OOCL besonders bei dem maßgeblich von der Umroutung der Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung herum betroffenen Trade zwischen Asien und Europa.

Zwar ging die Anzahl der transportierten Container um 7,6 Prozent zurück, doch die Erlöse sprangen um rund 56 Prozent in die Höhe.

Weitere Indizien dafür, dass die in den kommenden Wochen nach und nach zu veröffentlichenden Geschäftszahlen für die ersten drei Monate des laufenden Jahres deutlich steigende Erlösentwicklungen aufweisen werden, liefern die Monatsberichte für Januar und Februar der drei taiwanischen Carrier Evergreen, Yang Ming und Wan Hai.

So stiegen die Erlöse bei Evergreen in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres gegenüber November und Dezember 2023 um 25 Prozent. Yang Ming verzeichnete ein Plus um 17 Prozent und Wan Hai um 7 Prozent.

Experten erwarten deutlich höhere operative Gewinne
Auch die britische Bank Hongkong & Shanghai Banking Corporation Holdings (HSBC) erwartet für die Containerschifffahrt im ersten Quartal des laufenden Jahres deutlich bessere Kennzahlen.

So rechnen die HSBC-Analysten bei den Carriern mit Steigerungen beim EBIT um mehr als 20 Prozentpunkte. Im Zuge der absehbar starken Geschäftszahlen der Carrier im ersten Quartal erwarten die Experten zudem, dass Maersk bei seinem Ausblick für das Geschäftsjahr die Annahme eines möglichen operativen Verlusts in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar revidieren wird.

Den Analysten zufolge dürfte Maersk somit das untere Ende der erwarteten Gewinnspanne auf null setzen.

Quelle:
DVZ

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