Hoyer mit Ergebnis für 2020 zufrieden

Der in Hamburg ansässige Bulklogistiker Hoyer Group hat trotz der coronabedingten Einschränkungen 2020 ein wirtschaftlich zufriedenstellendes Ergebnis erreicht. Bei einem um 5 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro zurückgegangenen Umsatz konnte ein Ebit von 39,2 Millionen Euro und ein Gewinn vor Ertragssteuern (EBT) von 34,4 Millionen Euro erzielt werden. Im Vergleich zum Jahr zuvor sind ist dies jeweils ein Rückgang um rund 10 Prozent. Die Umsatzrendite ist leicht von 3,2 auf 3,1 Prozent gesunken, während die Eigenkapitalquote um einen Prozentpunkt auf 44,5 Prozent erhöht werden konnte, teilte das Unternehmen mit.

Bewusstes Kostenmanagement und stabile Liquidität
Die Internationalität der Gruppe sowie das Geschäftsportfolio als Dienstleister für die chemische Industrie, die Mineralöl-, Gas- und Lebensmittelindustrie hätten bei zeitlich und geographisch versetzten Pandemiespitzen für eine bedingte Stabilisierung gesorgt, berichtet Hoyer. „Eine erhöhte Effizienz, agiles operatives Management, eine optimierte Auslastung unserer Flotte und ein bewusstes Kostenmanagement haben eine insgesamt sehr gute und stabile Liquidität und Bonität ermöglicht“, unterstreicht Finanzchef Gerd Peters.

Insbesondere in der Transportlogistik für die europäische Tankstellen- sowie Flughafenversorgung und für die chemische Industrie sei die Nachfrage gesunken, während sie in der Überseelogistik sowie den technischen Services wie Werkstatt- und Depotleistungen stieg. Innerhalb des Chemie- und Gasgeschäfts verzeichnete Hoyer sowohl produktspezifische Rückgänge als auch Bedarfsspitzen wie unter anderem bei der Transportlogistik von Desinfektionsmitteln, Sauerstoff und Trockeneis.

Diese Entwicklungen zeigen sich auch in den einzelnen Spartenergebnissen. So ging der Umsatz in der größten Sparte, der Chemielogistik, um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück; sie steuert unverändert gut 34 Prozent zum Gesamterlös bei. Die Sparte habe, auch wenn die Umsatzrendite unter dem Durchschnitt der Gruppe liegt, „ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis vor Steuern“ erzielt, heißt es im Geschäftsbericht.

Überseegeschäft mit überdurchschnittlicher Marge
Das Überseegeschäft (Anteil: 24,8 Prozent) schrumpfte – bereinigt um Wechselkurseffekte – nur um 1,6 Prozent und konnte das Ergebnis vor Steuern auf dem Vorjahresniveau halten – bei einer überdurchschnittlichen Marge in der Gruppe. Dazu hätten eine deutlich verbesserte Auslastung der eigenen Tankcontainerflotte und eine dadurch erhöhte Effizienz und geringere Kosten für Repositionierungen beigetragen.

Hoyer expandiert trotz Krise
Die Sparte Petrolog indes litt unter der coronabedingten geringeren Treibstoff- und Kerosinnachfrage. Der Umsatz ging folglich um 13,5 Prozent zurück, an Anteil am Gruppenumsatz schrumpfte um gut 2 Prozentpunkte auf 20,7 Prozent. In der Folge lag der Gewinn unter dem Vorjahr und der Planung. Der Umsatz des in der Einheit Gaslog zusammengefassten Geschäfts mit Industrie-, Chemie- und Spezialgasen ging um 9 Prozent zurück – vornehmlich ausgelöst durch Corona, aber auch durch eine bewusste Volumenreduzierung bei verlustbringenden Kontrakten, berichtet Hoyer. Dadurch konnte das Ergebnis trotz des geringeren Umsatzes deutlich gegenüber dem Vorjahr verbessert werden, die Umsatzrendite wurde um 1 Prozent gesteigert.

Die Sparte Netlog schließlich, die für das weltweite Containermanagement und technische Leistungen zuständig ist, konnte ihren Umsatz durch einen Zukauf in Asien um 21,4 Prozent steigern – sie steuert inzwischen jeden zehnten Euro zum Hoyer-Umsatz bei – auch das absolute Ergebnis fiel besser aus als 2020.

Trotz der Coronaauswirkungen hat der Logistiker wie geplant strategisch investiert. Neben der Akquisition in Asien wurden 76 Millionen Euro für Sachanlagen wie die Tankcontainerflotte, die Erweiterung der Intermediate-Bulk-Container-Flotte oder auch die Ausstattung der Tankcontainer mit Sensorik ausgegeben. Dies sind allerdings 30 Millionen Euro weniger als noch im Vorjahr.

Leichte Umsatzsteigerung in 2021 angestrebt
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie setzen sich 2021 fort. „Auch das laufende Geschäftsjahr wird uns durch die geringe Planbarkeit der weltwirtschaftlichen Entwicklungen fordern“, so der seit dem 1. Februar 2021 amtierende neue CEO Björn Schniederkötter. „Es wird anspruchsvoll bleiben, auch wenn sich die Bedarfs- und die Nachfragesituation im ersten Quartal 2021 stabilisierten.“ Daher geht die Hoyer Group im laufenden Jahr von einer leichten Umsatzsteigerung vornehmlich im Bereich der Chemietransporte aus und hofft, erneut „eine zufriedenstellende Umsatzrendite erreichen zu können.“

Quelle:
DVZ

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