Störungen in globalen Lieferketten kosten Firmen im Schnitt 184 Millionen Dollar pro Jahr

Bei fast allen Unternehmen in den USA und Europa haben sich Unterbrechungen in den Logistikketten negativ auf ihre Umsätze ausgewirkt

Die Weltwirtschaft befindet sich aktuell im Lieferketten-Schockzustand: Nicht zuletzt wegen des Zusammenspiels aus Corona-Pandemie, den SolarWinds-Supply-Chain-Attacken in den USA sowie dem Suezkanal-Debakel.

Eine Studie hat jetzt die finanziellen Folgen beziffert: Demnach kosten globale Lieferketten-Störungen große Unternehmen im Durchschnitt 184 Millionen Dollar pro Jahr. Das hat der amerikanische Softwarehersteller Interos mit Sitz in Washington D.C. ermittelt, dessen KI-gestützte Plattform globale Lieferketten abbildet und überwacht.

Nahezu alle der befragten 900 leitenden IT-, IT-Sicherheits- und Beschaffungsentscheider aus Unternehmen in den USA und der EU berichteten, dass sich ihr Umsatz aufgrund von Unterbrechungen in der Lieferkette negativ entwickelt hat (94 Prozent).

Die Studie zeigt zudem, dass Probleme in der Lieferkette nicht nur Auswirkungen auf den Umsatz haben, sondern auch die öffentliche Wahrnehmung beeinträchtigen. Demnach gaben 83 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen dadurch einen Imageschaden erlitten hat.

Handelskonflikte, Cyberattacken und Corona wirken sich auf die Lieferkette aus
Die Hälfte der globalen Lieferketten von Unternehmen waren in den letzten zwei Jahren von der Corona-Pandemie betroffen (51 Prozent), wobei neun von zehn Betroffenen von Unterbrechungen bei der Produktion berichteten (89 Prozent).

Angesichts der jüngsten Ransomware-Angriffe, darunter die Hacks von Colonial Pipeline und JBS, überrascht es nicht, dass gut drei Viertel der Befragten im letzten Jahr mindestens einen Cyberangriff auf ihre Lieferkette erlebt haben (77 Prozent).

Neun von zehn Managern gaben außerdem an, dass internationale Handelsstreitigkeiten erhebliche, nennenswerte oder mäßige Auswirkungen auf ihr Unternehmen haben würden (88 Prozent). Die häufigsten Auswirkungen sind hier erzwungene Änderungen der Produktionsstandorte, Störungen der Bank-/Zahlungsinfrastruktur sowie eine Zunahme der Cyberspionage.

Während viele Unternehmen Supply-Chain-Risiken und betriebliche Ausfallsicherheit zu wichtigen Geschäftsbereichen machen, hinkt die Implementierung neuer Technologien zur Risikominderung – wie KI/Daten und Analytik – hinterher. Nur ein Drittel der Unternehmen wertet derzeit ihre globale Lieferkette regelmäßig aus (34 Prozent). Die dazu verwendeten Tools werden zeitgleich von 45 Prozent der Führungskräfte als die drei nützlichsten Tools zur Überwachung ihrer globalen Lieferkette eingestuft.

Quelle:
Xing

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