GXO Logistics soll nach dem Börsengang kräftig wachsen

Börsenstart geglückt: Der US-Logistiker XPO Logistics hat seine Kontraktlogistikaktivitäten am Montag erfolgreich an die New Yorker Börse gebracht. Die neue GXO Logistics startete mit einem Kurs von 57 US-Dollar und schloss den ersten Handelstag mit 63 Dollar und damit einem Kursplus ab. „Wir haben eine starke Plattform für künftiges Wachstum. Dies ist der erste Tag, an dem wir das große Potenzial unserer Firma erschließen“, sagte GXO-CEO Malcolm Wilson.

Die künftige Erfolgsstory GXO soll im Wesentlichen auf drei Trends und Wachstumsfeldern beruhen: E-Commerce, Reverse Logistics und der Automatisierung der Lagerhaltung. Hier positioniert sich GXO sehr explizit und investiert auch entsprechend.

Den Hauptsitz hat GXO in London. Der Hintergrund ist recht einfach. Große Teile des Geschäfts werden in Europa gemacht: allein auf den britischen Markt entfallen 29 Prozent des Umsatzes, fast so viel wie auf die ungleich größeren USA (33 Prozent). Frankreich folgt mit 10 Prozent auf Rang drei vor Spanien mit 7 Prozent.

Zur Erinnerung: Die Muttergesellschaft XPO hat 2015 die französische Norbert Dentressangle übernommen, die wiederum zuvor kräftig auf Einkaufstour gegangen war. So schluckte Dentressangle seinerzeit den US-Kontraktlogistiker Jacobson, verleibte sich die britischen Anbieter TDG und Christian Salvesen ein und übernahm die Fiege-Landesorganisationen in Spanien, Portugal und Italien.

Direkte Wettbewerber in Europa
GXO bezeichnet sich selbst als „weltweit größter reiner Kontraktlogistiker“. Ob dies stimmt, ist eine Frage der Marktabgrenzung. So sieht GXO in seiner Peer-Gruppe Anbieter wie ID Logistics aus Frankreich oder die britschen Wettbewerber Clipper Logistics und Wincanton. Diese haben alle eine sehr starke Fokussierung auf den E-Commerce – eben wie GXO, wo 39 Prozent der Erlöse aus dem Onlinehandel und dem stationären Handel (Retail) stammen.

Das Unternehmen sei dabei mit seinen 93.000 Mitarbeitern an 885 Standorten in 27 Ländern mindestens vier Mal so groß wie der nächste direkte Wettbewerber. Die gesamte Lagerfläche beläuft sich demnach auf 19,5 Millionen Quadratmeter. Man habe die größte E-Commerce-Fulfillment-Kapazität in Europa und sei auch in Nordamerika ein führender Anbieter für E-Commerce- und Reverse-Logistics-Dienstleistungen, heißt es weiter.

Im Zuge der vergangene Woche vorgelegten Halbjahresbilanz hat XPO für GXO einen zu erwartenden Jahresumsatz für 2021 von gut 7,5 Milliarden Dollar avisiert. Das operative EBITDA-Ergebnis soll gut 600 Millionen Dollar betragen und im kommenden Jahr dann auf mindestens 700 Millionen anwachsen. Beim Umsatz erwartet XPO für die neue Tochter ein Plus von 8 bis 12 Prozent, was den Erlös auf gut 8 Milliarden Dollar treiben würde.

Dies sind in der Tat Zahlen, die kaum ein anderes Unternehmen in der Kontraktlogistik erreicht. Zum Vergleich: Die Deutsche Post-DHL hat im vergangenen Jahr in ihrer Supply-Chain-Sparte 12,4 Milliarden Euro erlöst. Kühne + Nagel kam in der Kontraktlogistik auf Jahressicht auf 5,4 Milliarden Schweizer Franken. DB Schenker erreichte 2,7 Milliarden Euro.

Vergleicht man GXO mit XPO, so ist die Mutter schon noch ein Stück größer als die Tochter. XPO erzielte im vergangenen Jahr im Transportsegment, welches ja nun die verbleibende XPO bildet, gut 10 Milliarden Dollar Umsatz. Das EBITDA soll im laufenden Jahr bei etwa 1,2 Milliarden Dollar liegen. Das wäre doppelt so viel, wie für GXO veranschlagt wird.

Quelle:
DVZ

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