MSC kann Verlader-Beschwerde bei Aufsichtsbehörde nicht nachvollziehen

Linienreeder sehen sich im US-Seeverkehr angesichts der weiterhin angespannten Kapazitätslage derzeit aufgebrachten Verladern und einer US-Aufsichtsbehörde FMC (Federal Maritime Commission) gegenüber, die deren Praktiken sehr genau unter die Lupe nimmt. Vor allem der weltweit zweitgrößte Carrier MSC steht im Kreuzfeuer. So sah sich die Schweizer Linienreederei genötigt, am Donnerstag, 5. August, eine offizielle Stellungnahme zu veröffentlichen, in der sich das Unternehmen gegen die zuvor von dem US-amerikanischen Verlader MCS Industries vorgebrachten Anschuldigungen verwahrt, man habe nicht den vertraglich vereinbarten Frachtraum zur Verfügung gestellt und damit gegen den 1984 US Shipping Act verstoßen. MCS hatte in seiner Beschwerde, die von der FMC am Dienstag, 3. August, veröffentlicht worden ist, auch Cosco angeklagt.

Man sei über die Anschuldigungen „schockiert“ und habe zuvor keine formelle Beschwerde des Unternehmens erhalten, teilt MSC nun mit. Während man einige Inhalte der Beschwerde noch prüfe, könne man nicht erkennen, dass – wie von MCS Industries behauptet – zugesagte Kapazitäten nicht eingehalten worden seien. Und: Es würden nicht in ungerechtfertigter Weise Stellplätze, die MCS im Rahmen von Kontrakten zugesagt worden seien, an andere Verlader verkauft, stellt MSC klar. Auch habe es keine Absprachen mit Cosco gegeben. Die beiden Linienreedereien seien schließlich auch in unterschiedlichen Allianzen unterwegs und würden daher überhaupt nicht operativ kooperieren. Am Ende heißt es dann noch, dass MSC überprüfe, ob die Anschuldigungen einer Diffamierung gleichkämen.

FMC hinterfragt Zuschlagspraktiken der Linienreeder
Derweil gehört MSC auch zu einer Gruppe von insgesamt acht Carriern, die von der FMC bezüglich ihrer Stauzuschläge (Congestion Surcharges) befragt werden. Die anderen Linienreeder sind CMA CGM, Hapag-Lloyd, HMM, Matson, OOCL, SM Line und Zim. Die US-Aufsichtsbehörde möchte herausfinden, ob die Zuschläge rechtmäßig erhoben und rechtzeitig angekündigt worden sind. In den USA gibt es dafür strenge Regeln, beispielsweise eine 30-Tage-Frist, die eingehalten werden muss, bevor die Zuschläge greifen dürfen. Die Linienreedereien haben nun bis zum 13. August, um gegenüber der FMC Stellung zu beziehen.

Quelle:
DVZ

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