MSC will Afrika-Geschäft von Bolloré kaufen

Der französische Mischkonzern Bolloré hat einen potenziellen Käufer für die Afrika-Sparte seiner Logistiktochter Bolloré Logistics gefunden. Die Schweizer Linienreederei MSC habe eine Kauf-Offerte abgegeben, teilte Bolloré Logistics am Montag, 20. Dezember, mit. Von den Verkaufsabsichten hatte Mitte Oktober als Erstes die französische Tageszeitung „Le Monde“ berichtet. Offiziell bestätigt wurden die Pläne nie.

MSC hat nun ein Vorkaufsrecht, welches bis zum 31. März kommenden Jahres gilt. Das Angebot von MSC beziehe sich auf 100 Prozent von Bolloré Africa Logistics, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Der Unternehmenswert wird mit 5,7 Milliarden Euro angegeben. Dafür würde MSC aber auch einiges bekommen. Bolloré Africa Logistics erlöste 2020 mit 20.800 Mitarbeitern in 47 Ländern rund 2,1 Milliarden Euro. Zudem ist das Unternehmen Konzessionär für 42 Häfen, 16 Containerterminals, 7 Roll-on/Roll-off-Terminals, 3 Eisenbahnlinien, die von der Küste ins Landesinnere führen, und für ein Straßennetz von mehreren tausend Kilometern. Außerdem verfügt die Gruppe über zahlreiche Lagerhäuser und eine Flotte von Lkw für den nationalen und internationalen Straßentransport.

Bisher hat MSC auf dem Kontinent nur wenige Assets
MSC selbst ist auf dem Kontinent bisher nur vergleichsweise wenig mit eigener Infrastruktur vertreten. Mittels der Umschlagtochter Terminal Investment Limited halten die Schweizer Beteiligungen am Lomé Container Terminal in Togo und am Terminal San Pedro in Côte d‘Ivoire. Dass es entsprechende Expansionspläne gibt, verdeutlicht indes eine Mitteilung der zur Weltbank gehörenden International Finance Corporation aus dem Mai dieses Jahres. Dabei ging es um Kredite in Höhe von 75 Millionen US-Dollar für die MSC Hinterland- und Logistiktochter Medlog, um deren Expansion unter anderem in Afrika zu finanzieren.

Bevor der Deal über die Bühne gehen kann, müssen aber noch zahlreiche Bedingungen erfüllt werden. So werde es noch Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern geben, teilt Bolloré mit. Ferner müssten einige Dinge innerhalb der Gruppe reorganisiert werden, bevor ein Kaufvertrag unterzeichnet werden könne. Und natürlich steht noch die Zustimmung der relevanten Wettbewerbsbehörden aus.

Quelle:
DVZ

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