Immer mehr Container gehen verloren

Die Marktteilnehmer der Containerschifffahrt verzeichnen einen starken Anstieg bei der Anzahl von auf hoher See verlorener Container. Die durchschnittliche Anzahl verlorener Stahlboxen lag in den Jahren 2020 und 2021 bei 3.113; das sind laut einer aktuellen Untersuchung des World Shipping Council (WSC) rund viermal so viele wie in der vorangegangenen Periode (2017 bis 2019).

Auch in der Langzeitbetrachtung verzeichnet die Schifffahrtsorganisation eine Verschlechterung der Lage. So stieg die Anzahl der durchschnittlich pro Jahr verlorenen Container zwischen 2008 und 2019 auf 1.629; das sind 18 Prozent mehr als in der Periode zwischen 2008 und 2019.

Mehr als 80 Prozent der verlorenen Container in dem vom WSC betrachteten Zeitraum 2021/2021entfallen auf zwei aufsehenerregende Havarien, ein Umstand der es eher nicht nahelegt, strukturelle Gründe für den starken Anstieg der Verluste anzunehmen.

Ungewöhnlich schwer wiegende Ladungsverluste
Die erste Havarie war die der „ONE Apus“. Das Schiff verlor Anfang Dezember des Jahres 2020 mehr als 1.800 Container. Der Carrier mit einer Kapazität von 14.000 TEU hatte sich auf dem Weg über den Pazifik von China nach Long Beach befunden, als es in einen schweren Sturm und die Ladung ins Rutschen geriet.

Am 16. Januar 2021 havarierte dann die „Maersk Essen“ und verlor in nördlichen Pazifik 750 Container. Das Schiff hatte sich auf dem Weg von China nach Los Angeles befunden.

Laut WSC ist es seit der Periode von 2016 bis 2016 nicht mehr zu zwei solch massiven Verlusten gekommen. Die Schifffahrtsorganisation bezeichnet die aktuelle Entwicklung als besorgniserregend und kündigt verschiedene Maßnahmen an, bestehend aus wissenschaftlichen Untersuchungen und verstärkter Dokumentation.

Zudem strebt der WSC eine engere Zusammenarbeit mit politischen Funktionsträgern sowie einer verbesserten Abstimmung innerhalb der Containerschifffahrtsbranche an.

Laut WSC transportierten Linienreedereien 2021 rund 241 Millionen Container mit Gütern im Wert von mehr als 7 Billionen US-Dollar. Der Anteil verlorener Stahlboxen beläuft sich demzufolge auf einen Wert von aktuell unter 0,001 Prozent.

Quelle:
DVZ

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