Carrier stehen vor neuem Rekordjahr

Die Ebit-Margen von sieben der zehn großen Carrier sind im zweiten Jahresviertel 2022 gesunken. Im Schnitt lag der Wert bei 56,3 Prozent; das ist gegenüber dem Vorquartal ein Minus von 1,1 Prozentpunkten. Während die europäischen Containerlinien allesamt unter dem Branchenschnitt liegen, verzeichnen die beiden taiwanischen Carrier Evergreen und Yang Ming die mit Abstand höchsten Margen.

Trotz des leichten Rückgangs vereinen die Linienreedereien nach Berechnungen des Analysehauses Alphaliner im zweiten Quartal einen Betriebsgewinn von zusammen 46,2 Milliarden US-Dollar.

Branche schwimmt im Geld
Der tatsächliche Wert dürfte die Grenze von 50 Milliarden Dollar deutlich übersteigen, da der Betriebsgewinn des nach Kapazität größten Carriers, Mediterranean Shipping Company (MSC; veröffentlicht keine Unternehmensberichte), nicht in die Berechnung eingeflossen ist. In gesamten ersten Halbjahr erwirtschafteten die maßgeblichen Carrier (ohne MSC) ein Ebit von 88,5 Milliarden Dollar.

Mit diesen erneut fulminanten Geschäftszahlen erzielen die maßgeblichen Containerreeder nach Berechnungen von Sea-Intelligence nicht nur die höchsten Quartals-Betriebsgewinne der vergangenen zehn Jahre, sondern kommen darüber hinaus auch in nur drei Monaten auf ein Branchen-Ebit, das die addierten Q2-Betriebsgewinne aller Linienreedereien über den Zeitraum der zurückliegenden elf Jahre übersteigt.

Auf dem Spotmarkt zu setzen, birgt Risiken
Sechs der zehn Carrier steigerten im zweiten Quartal ihre Betriebsergebnisse gegenüber dem ersten Quartal; HMM, Yang Ming, Zim und Wan Hai verzeichneten leichte Rückgänge. Maersk und Hapag-Lloyd verbuchten die höchsten Zuwächse bei den erzielten Umsätzen pro transportiertem Container.

Sowohl die Dänen (plus 9 Prozent gegenüber dem ersten Quartal) als auch Hapag-Lloyd (plus 5 Prozent) profitieren dabei von den stark in die Höhe gegangenen längerfristigen Kontraktraten.

Laut Drewry zeichnet sich ab, dass das Jahr 2022 mit einem addierten branchenweiten Ebit von 270 Milliarden Dollar das profitabelste aller Zeiten sein wird. Zum Vergleich: 2020 lag der Wert bei 26,1 Milliarden Dollar; im Vor-Corona-Jahr 2019 bei branchenweit 6,5 und 2018 bei gerade einmal 1,6 Milliarden Dollar.

Quelle:
DVZ

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