TAPA: Diebstahlrisiko wächst

Die Transportsicherheitsorganisation TAPA geht davon aus, dass das Diebstahlrisiko in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) zuletzt eher noch gestiegen ist. Der finanzielle Druck auf die Verbraucher dürfte laut TAPA nun zudem den Schwarzmarkt für viele Waren anheizen. Das mache Ladungsdiebstähle für organisierte kriminelle Gruppen noch attraktiver.

Die TAPA hat für die 18 Monate von 2021 bis Mitte 2022 in der EMEA-Region exakt 11.332 Ladungsdiebstähle in vor allem zehn Ländern erfasst: Südafrika (2.670), Deutschland (2.348), UK (1.573), Niederlande (707), Spanien (704), Frankreich (650), Russland (452), Italien (294), Belgien (119) und Dänemark (116). Allein auf sie entfallen damit 85 Prozent aller Fälle, wie aus der Falldatenbank hervorgeht. Der Rest verteilt sich auf weitere 68 Länder. Aus vielen bekommt die TAPA kaum Daten.

„Nur die Spitze des Eisbergs“
Die TAPA sammelt in ihrer Datenbank viele Vorfälle. „Aber das sind bei weitem nicht alle“, sagt TAPA-EMEA-Chef Thorsten Neumann. Nur bei wenigen kennt die TAPA zudem den Beutewert. Die Summe beläuft sich bei diesen 1.470 Diebstählen im Betrachtungszeitraum auf rund 172 Millionen Euro. Auch diese Zahl sei aber nur die Spitze des Eisbergs, sagt Neumann. Die TAPA schätzt die Schäden regelmäßig auf mehrere Milliarden Euro im Jahr. Zudem bildet der reine Warenwert noch lange nicht den Gesamtschaden ab, wenn zum Beispiel wegen einer gestohlenen Lkw-Ladung zahlreiche Kundenaufträge nicht rechtzeitig bearbeitet werden können.

Die TAPA bittet Unternehmen stets, den finanziellen Schaden mitzuteilen, sofern er verfügbar ist. Dabei sei die Erfassung in der Falldatenbank anonym. Das Beziffern des finanziellen Schadens sei wichtig, um Aufmerksamkeit bei Ministerien oder Strafverfolgungsbehörden erregen zu können und um ein größeres Bewusstsein für die wirtschaftlichen Auswirkungen der Frachtkriminalität zu schaffen, argumentieren die Experten.

Quelle:
DVZ

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