Amazon Air nimmt laut „Bloomberg“ die Vermarktung ihrer Frachterkapazität an externe Kunden auf. Das US-amerikanische Newsportal beruft sich hierbei auf unternehmensnahe Kreise mit Einblick in die Vorgänge.
Bislang stand der Transportraum der rund 100 Frachter externen Nachfragern nicht offen, sondern blieb ausschließlich den eigenen Sendungen vorbehalten. Nun sollen nach Angaben von Amazon-Kreisen die bestehenden Überkapazitäten an Bord der Frachterflotte verwandt werden für den Transport verderblicher Waren wie Früchte und Lachs; dies sei zunächst auf Strecken innerhalb der USA der Fall.
Die Neuausrichtung der Vermarktung erfolgt vor dem Hintergrund einer deutlichen Abkühlung bei der Luftfrachtnachfrage, die sich auch auf den E-Commerce-Markt erstreckt. Der Schritt ist ein deutliches Indiz dafür, dass die Airline des Onlinehändlers die Wachstumsentwicklung der zurückliegenden Jahre nicht fortführen kann. Amazon wollte den Bloomberg-Bericht nicht kommentieren.
Wachstum deutlich gebremst
Die Schwierigkeiten der Airline hatten sich bereits im vergangenen Jahr angedeutet. Laut Analyse der US-amerikanischen DePaul University hatte sich die Wachstumsgeschwindigkeit bei der Anzahl der täglich durchgeführten Frachtflüge zum ersten Mal verlangsamt.
Im September 2021 verzeichnete Amazon Air weltweit durchschnittlich 194 tägliche Flüge. Das ist gegenüber dem entsprechenden Wert von vor einem halben Jahr ein Plus von 3,7 Prozent und gleichzeitig das mit Abstand schwächste halbjährliche Wachstum der Airline.
Für Amazon ein Lichtblick war vergangenes Jahr laut DePaul University die Entwicklung seiner Frachtflugaktivitäten in Europa. Hier legte die Anzahl der täglich verzeichneten Flüge um 21,7 Prozent zu. Der Schwerpunkt der Verbindungen lag hierbei bei den Drehkreuzen auf den Frachtflughäfen Leipzig/Halle und Mailand. Insgesamt belief sich die Anzahl der innerhalb Europas pro Tag durchgeführten Flüge bei durchschnittlich 44,3.
Quelle:
DVZ