Aus Senator wird Maersk Air Cargo

Anfang Februar ist Schluss. Dann verschwindet der Unternehmensname Senator International – 39 Jahre nach Gründung der Hamburger See- und Luftfrachtspedition und ein gutes halbes Jahr nach Abschluss der Übernahme durch Maersk. Aus Senator werde Maersk Air Cargo, sagt Jens-Ole Krenzien im Gespräch mit der DVZ. Der Manager ist Leiter der Area North Europe Continent bei den Dänen und zugleich Geschäftsführer von Senator.

Die Marke wird abgeschafft, zugleich ist Senator aber die Basis für Maersk, um in der Luftfracht zu einem führenden Anbieter zu werden, unterstreicht Krenzien. „In Deutschland sind wir dank Senator schon ein Top-Ten-Player“, sagt er und verweist auf monatlich etwa 7.000 bis 8.000 Tonnen Frachtvolumen und 19 wöchentliche Abflüge – vorwiegend aus Frankfurt-Hahn und Amsterdam.

Nach der Übernahme sei es gelungen, die großen Kunden an Bord zu halten, darunter auch BMW, einen der Hauptnutzer der von Senator betriebenen Air Bridge. Für die Kunden solle sich ohnehin nicht viel ändern, unterstreicht Krenzien. Die bisherigen Ansprechpartner blieben erhalten, gleiches gelte für die Expertise der Senator-Organisation. Dazu passt auch, dass Krenziens Vorgänger auf dem Senator-Chefsessel, Tim-Oliver Kirschbaum, weiterhin im globalen Luftfracht-Produktmanagement bei Maersk mitarbeitet.

Billund wird zentrales Drehkreuz in Europa
Heimatflughafen der neuen Maersk Air Cargo wird das dänische Billund sein. Der Ort, vielen bekannt durch das dort ebenfalls beheimatete Legoland, ist ziemlich genau in der Mitte von Jütland gelegen und bekommt auch eigene Ground-Handling-Kapazitäten. Dies ermögliche in Kombination mit der zentralen Lage einen schnellen Umschlag für das europäische Luftfrachtnetzwerk von Maersk, unterstreicht Krenzien. Er geht davon aus, dass auch aus seiner Region, welche neben Deutschland die Benelux-Länder, Österreich, die Schweiz und Polen umfasst, künftig regelmäßig Luftfracht von und nach dem neuen Hub getruckt wird. Diese Verkehre wiederum würden Teil eines im Aufbau befindlichen Lkw-Netzwerks zwischen den Luftfracht-Gateways des Konzerns in Europa.

Operativer Arm von Maersk Air Cargo wiederum ist die seit jeher zum Konzern gehörende Star Air. Deren Flotte wird bis Anfang 2024 von derzeit 21 auf dann 28 Maschinen anwachsen. Denn noch im ersten Quartal dieses Jahres werden 5 Boeing 767 in Dienst gestellt, von denen 3 zwischen Europa und China verkehren werden. Anfang kommenden Jahres kommen dann noch einmal 2 Boeing 777 hinzu.

Mit annähend 30 Maschinen würde Maersk Air Cargo dann schon in einer Liga mit ganz großen Nurfrachter-Betreibern wie Cargolux spielen, die ebenfalls auf 30 Einheiten kommen. Allerdings belässt Maersk 15 seiner Boeing 767 von Star Air bei den Integrators UPS und DHL. Dort sind sie im Moment im Rahmen einer Charter im Einsatz, und die restlichen Maschinen reichen offenbar, um das Ziel einzuhalten, 30 Prozent des Maersk-Luftfrachtaufkommens mit eigenen Kapazitäten zu bewegen.

Quelle:
DVZ

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