China will bis 2025 ein „modernes Logistiksystem“ aufbauen

China will mit einem „Logistikplan“ bis 2025 die Leistungsfähigkeit der Logistik im Reich der Mitte signifikant steigern. Das Vorhaben, das umfangreiche Investitionen in die Logistikinfrastruktur sowie die Wettbewerbsfähigkeit dortiger Unternehmen vorsieht, ist kurz vor Weihnachten vom Staatsrat beschlossen und verkündet worden und fällt in den Zeitraum des geltenden, 14. Fünf-Jahres-Plans der Regierung (2021-2025).

Die Grundzüge der nun präzisierten Ausbau-Aktivitäten für den Logistiksektor finden sich entsprechend auch schon in dem allgemeinen Plan für die Weiterentwicklung der chinesischen Wirtschaft. Daneben gebe es noch einen bis 2035 reichenden Plan für die Entwicklung eines nationalen Transportnetzes, betont der China-Kenner Prof. Armin Schwolgin. Dort wird vor allem der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur thematisiert – sprich von Straßen, Schienen, Wasserstraßen und Flughäfen.

Logistikkostenanteil soll deutlich sinken
Konkretes Ziel des Staatsrates ist es laut einer Mitteilung jetzt, bis zur Mitte des Jahrzehnts ein sicheres, effizientes, smartes und grünes Logistiksystem aufzubauen, welches eine gute Balance zwischen Angebot und Nachfrage sowie der nationalen und der internationalen Logistik schaffen soll. Dabei sollen Innovationen gefördert und die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Logistikunternehmen verbessert werden. In Summe soll dies dazu führen, dass die Logistikkosten bis 2025 gegenüber dem Basisjahr 2020 um 2 Prozentpunkte sinken.

Laut den Experten des US-Beratungsunternehmens Armstrong & Associates hatte China gemessen an den Logistikkosten 2020 bereits den größten Logistikmarkt der Welt. Die Ausgaben beliefen sich auf 2,1 Billionen US-Dollar, während die USA auf 1,6 Billionen Dollar kamen. Zugleich war allerdings auch der Anteil der Logistikkosten am Bruttoinlandsprodukt unwesentlich höher – ein Kennzeichen dafür, dass der chinesische Logistiksektor noch nicht so effizient und leistungsfähig ist wie in großen Industrieländern. So kam das Reich der Mitte auf 14,5 Prozent Logistikkostenanteil am BIP, während die USA und andere etablierte Volkswirtschaften bei 7 bis 8 Prozent liegen.

Vor allem im Hinterland sollen Hubs entstehen
Um den Abstand zu verkleinern, will die chinesische Staatsregierung in den kommenden Jahren 120 nationale Logistik-Hubs sowie 100 leistungsfähige Standorte für Kühllogistik aufbauen. Dadurch sollen vor allem Schwächen in der Hinterlandlogistik reduziert werden, heißt es. Ziel sei es, möglichst jedes Dorf beliefern zu können. Auch sollen digitale Technologien wie 5G, Big Data und Künstliche Intelligenz stärker genutzt werden.

Zugleich haben sich die Verantwortlichen auf die Fahnen geschrieben, das Netz in der internationalen Logistik weiter auszubauen. Chinesische Logistiker werden daher angehalten, in Übersee weiterhin in Häfen, Lagerhäuser und Distributionsnetze zu investieren. Ziel sei es ferner, große Logistikdienstleister hervorzubringen. Dies deutet darauf hin, dass Investitionen wie der geplante Einstieg von Cosco Ports beim HHLA-Terminal Tollerort auch in Zukunft auf der Tagesordnung stehen werden.

Quelle:
DVZ

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