Ver.di fordert Verbot von Subunternehmern für Paketdienste

Mindestlohn, Betriebsräte, sichere Arbeitsbedingungen – viele Paketboten können davon nur träumen. Deshalb fordert Ver.di jetzt ein Verbot, Aufträge an Subunternehmen weiterzugeben.

In der Paketbranche haben Ausbeutung und prekäre Beschäftigung nach Einschätzung der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di »ein unerträgliches Maß« angenommen. »Es ist nicht hinnehmbar, wenn die tägliche Paketzustellung in unserem Land teilweise mit ausbeuterischen und gesetzwidrigen Arbeitsbedingungen sichergestellt wird«, sagte am Dienstag die stellvertretende Ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Sie forderte ein Gesetz zur Sicherung der Rechte der Beschäftigten und insbesondere ein Verbot von Subunternehmen.

»Fast alle großen Paketdienstleister setzen auf Subunternehmer, um sich der Verantwortung für die Arbeitsbedingungen auf der besonders kostenintensiven letzten Meile zu entledigen«, kritisierte Kocsis. Die Leidtragenden seien die bei den Subunternehmern Beschäftigten. Dort gebe es in der Regel keine Betriebsräte oder gar Tarifbindung, denn gerade bei Kleinstunternehmen in solchen Subunternehmerketten seien diese Rechte faktisch kaum durchsetzbar.

20 Kilo Maximalgewicht
Zum Schutz der Zusteller und Zustellerinnen vor zunehmender physischer Belastung forderte die Gewerkschaft zudem eine Kennzeichnung schwerer Pakete. Für Paketsendungen, die nur von einem Menschen ausgeliefert werden, müsse das Gewicht auf 20 Kilogramm begrenzt werden.

Kernpunkt eines Gesetzes zur Sicherung der Rechte von Beschäftigten müsse ein Verbot des Einsatzes von Fremdpersonal zum Transport und zur Auslieferung bei Paketdienstleistern sein, forderte Kocsis. Damit würden Subunternehmerketten und Werkverträge verhindert, die der Mechanismus für Lohn- und Sozialdumping in der Branche seien.

Quelle:
Spiegel.de

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