Forto entlässt 10 Prozent der Belegschaft

Experten warnen bereits seit Monaten vor einer Kündigungswelle in der Start-up-Szene. Vor wenigen Tagen gab die Digitalspedition Flexport die Entlassung von rund 20 Prozent der Mitarbeitenden bekannt. Und auch das Berliner Logistik-Start-up Forto musste im November 2022 rund 10 Prozent der Belegschaft entlassen, bestätigt CEO und Co-Founder Michael Wax gegenüber der DVZ. Das entspricht in etwa 90 Mitarbeitenden.

Der Grund für den harten Einschnitt seien aktuelle Marktentwicklungen wie eine gesunkene Kundennachfrage infolge von Rezessionsängsten oder gestiegenen Energiepreisen in Deutschland. „Das Marktumfeld, in dem wir agieren, hat sich deutlich verändert“, beobachtet Wax. Auch die Senkung der Frachtraten sei problematisch.

Längere Durststrecke erwartet
Hinzu kommt, dass sich das Finanzierungsumfeld von Start-ups in den vergangenen Monaten deutlich eingetrübt hat, wie die DVZ bereits im November berichtete. Unternehmen müssten eingesammelte Finanzierungen nun so investieren, dass sie über einen längeren Zeitraum reichen, erklärt Wax.

Auch Forto wolle mit dem vorhandenen Kapital nun so umgehen, dass es über die bevorstehende Krisenperiode reichen wird. Diese könnte mindestens 18 bis 24 Monate andauern, schätzt der erfahrene Gründer. Im März 2022 konnte das 2016 gegründete Jungunternehmen noch eine Finanzierungsrunde in Höhe von 250 Millionen US-Dollar abschließen.

Geringeres Wachstum und Expansionsstopp
Im Rahmen des Stellenabbaus habe das Unternehmen auch an der internen Organisation gefeilt, beispielsweise in Form von „klareren Reporting-Strukturen“, erklärt Wax. Auch die weiteren Expansionspläne des Jungunternehmens werden vorerst gebremst. Stattdessen wolle sich das Team auf die bereits bestehenden 16 Standorte fokussieren.

Forto habe seine Wachstumserwartungen für die nächsten Jahre aufgrund der aktuellen Entwicklungen zwar leicht gesenkt, in einer Krise stecke das Unternehmen aber nicht. Trotz der derzeitigen Zuversicht könne ein weiterer Stellenabbau dennoch nicht sicher ausgeschlossen werden.

Quelle:
DVZ

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