OOCL und Cosco Shipping verlieren massiv Geschäft

Der Zwischenbericht der Hongkonger Linienreederei OOCL für das erste Quartal des laufenden Jahres sowie eine Einschätzung des chinesischen Carriers Cosco Shipping Lines über die zu erwartenden Geschäftsahlen für die ersten drei Monate eröffnen die Berichtssaison und dürften mit den Zahlen die Richtung für die in den kommenden Wochen folgenden Interimsberichte für das erste Quartal vorgeben.

OOCL gibt im Rahmen einer vorläufigen, nicht testierten Veröffentlichung einen massiven Umsatzeinbruch in Höhe von rund 2,2 Milliarden US-Dollar bekannt; gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal ist das ein Minus von knapp 58 Prozent.

Noch weiter abwärts geht es bei Cosco Shipping: Das chinesische Staatsunternehmen veröffentlicht keine Umsatzzahlen; es erwartet ein EBIT von 1,5 Milliarden Dollar; gegenüber der Vorjahresperiode ein Einbruch von 75 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal bedeuten die errechneten Werte ein Minus von 60 Prozent.

OOCL hat, bis auf die Transatlantik-Route, auf allen Trades Ladung eingebüßt. So ging die Anzahl der Be- und Entladungen von 20-Fuß-Standardcontainern (TEU) im Gesamtschnitt um 3,2 Prozent zurück.

Lichtblick Transatlantik-Trade
Die stärksten Rückgänge verzeichnete die Cosco-Tochter auf der Transpazifik-Route (minus 6,4 Prozent); auch bei den Fernost-Diensten (minus 4,4 Prozent) und bei den innerasiatischen Verkehren (minus 4,3 Prozent) fuhr OOCL starke Verluste ein.

Ein Lichtblick waren die Transatlantik-Verkehre. Hier verbucht OOCL bei Be- und Entladungen ein Plus von 25,5 Prozent. Die Effekte dieser Entwicklung gegen den Trend sind allerdings begrenzt, da die Transatlantik-Verkehre im Vergleich mit den anderen Diensten das mit Abstand geringste Ladungsaufkommen haben.

Die Transatlantik-Routen sind für OOCL die einzigen, auf denen das Unternehmen ein Umsatzplus gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres verzeichnet; es beläuft sich auf 4,7 Prozent.

Trotz der deutlichen Rückgänge liegen die aktuellen Zahlen deutlich über denen des ersten Quartals des Vor-Corona-Jahres 2019. Cosco Shipping erwartet zwar auch beim Gewinn ein deutliches Minus von 74 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Dollar. Dieser Wert entspricht jedoch einem Vielfachen des Ergebnisses im entsprechenden Zeitraum von vor vier Jahren, als der Carrier 276 Millionen Dollar erwirtschaftete.

Quelle:
DVZ

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