Lufthansa-Frachtflaute belastet Aktie, Kursverlust eingegrenzt

Bei der Deutsche Lufthansa AG überschattet ein Gewinneinbruch im Frachtbereich die fortgesetzte Erholung, die der Konzern bei der Flugnachfrage von Sommerurlaubern verzeichnet.

Angesichts weltweit sinkender Frachtraten und der Normalisierung der Lieferketten sackte der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern bei Lufthansa Cargo im ersten Quartal auf 151 Millionen Euro ab, wie der Konzern am heutigen Mittwoch mitgeteilt hat. Vor einem Jahr betrug er noch 495 Millionen Euro.

An der Börse führte die Nachricht zu einem Kursrutsch. Zeitweise notierte die Lufthansa-Aktie 6,5% im Minus. Um 12:10 Uhr war die Einbuße auf 2,6% geschrumpft, die Titel kosteten 9,405 Euro. Im Vergleich zum Jahreswechsel lagen sie damit rund 20% im Plus.

2022 hatte das Cargo-Segment einen Rekordbeitrag zum Konzerngewinn der Lufthansa geleistet. Die Frachtraten waren in die Höhe geschnellt, da die strengen Auflagen zur Corona-Eindämmung den Warenumschlag in Seehäfen massiv bremste und Unternehmen ihre Lieferkettenprobleme auch mit dem Transport per Flugzeug eingrenzten.

Stützend für das Konzerngeschäft im ersten Quartal wirkte die hohe Nachfrage nach Sommerflügen, wobei sowohl Spanien als auch Städtereisen gefragt sind. Die Lufthansa rechnet angesichts dessen im zweiten Quartal mit einem Anstieg des Gewinns über das Niveau vor der Pandemie und kommt damit ihren Langfristzielen näher.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll im laufenden Quartal den Wert von 754 Millionen Euro übertreffen, der im gleichen Zeitraum 2019 erzielt wurde. Im ersten Quartal sank der bereinigte operative Verlust gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 273 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 40 % auf 7 Milliarden Euro.

“Die ungebrochen starke Nachfrage stimmt uns für die kommenden Monate zuversichtlich”, so Lufthansa-Finanzvorstand Remco Steenbergen in der Erklärung. “Die Sommerreisesaison wird wesentlich zu der Erreichung unserer Ziele für 2023 beitragen.”

Die Ergebnisse der Wartungssparte verbesserten sich, da der Anstieg des Luftverkehrs die Nachfrage nach Reparaturen und anderen Dienstleistungen ankurbelte.

Lufthansa hält an ihrer Prognose einer weiteren deutlichen Verbesserung des bereinigten Ebit im Jahr 2023 fest. Das Unternehmen rechnet außerdem damit, dass die Kapazität im Jahr 2023 im Vergleich zu 2019 auf durchschnittlich 85% bis 90% steigen wird.

In Anbetracht dessen erwartet die Lufthansa “einen signifikanten Fortschritt hin zur Erreichung der für das Jahr 2024 ausgegebenen Ziele”, also eine bereinigte operative Marge von mindestens 8% und eine bereinigte Rendite auf das eingesetzte Kapital von mindestens 10% zu erreichen.

Quelle:
Bloomberg

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