Dänisches Parlament beschließt Lkw-Maut

In Dänemark wird ab 2025 eine Maut für Lkw über 12 Tonnen Gesamtgewicht eingeführt. Ausgenommen sind Fahrzeuge des Rettungsdienstes, der Polizei, des Militärs und der Straßenmeistereien. Das Parlament in Kopenhagen votierte am Donnerstag für einen entsprechenden Gesetzentwurf. Die kilometerabhängige Maut soll auf allen vom Staat finanzierten Straßen, also auch Autobahnen, sowie einigen kommunalen Strecken gelten – sehr zum Verdruss der Transportunternehmer. Sie fordern eine Umlage der Maut auf den Dieselpreis. In den vergangenen Wochen hatte es Protestaktionen von Lkw-Fahrern gegen die Einführung der Maut gegeben. Mehrere Grenzübergänge nach Deutschland, aber auch Fährhäfen waren Schauplätze von kurzzeitigen Blockaden.

Laut dem Verband für den dänischen Straßengüterverkehr ITD soll die Maut für das Straßennetz in zwei Etappen eingeführt werden. Zunächst werden rund 11.000 Kilometer kostenpflichtig sein, ab 2028 dann 75.000 Kilometer. Die streckenbezogene Maut löst die Eurovignette ab. Abgerechnet wird gestaffelt nach Emissionsklassen und Gewichten der Lkw. Dazu soll die Onboard-Unit (OBU) der Lkw genutzt werden. Das ermöglicht die automatische Abrechnung in einem Gebührenerhebungs- oder Mautsystem. Aufgeteilt nach Emissionsklassen 1 bis 5 werden zwischen 0,20 Kronen (2 Cent) und 1,35 Kronen (18 Cent) pro Kilometer fällig. Betroffen von der Maut sind auch sogenannte Umweltzonen. Für die Abrechnung der Maut im Auftrag des Staates soll die Sund og Bælt Holding A/S zuständig sein, die auch für die gebührenpflichtigen Brücken am Großen Belt und am Öresund zuständig ist. Der dänische Staat rechnet ab 2025 mit unmittelbaren Erlösen von 2,5 Milliarden Dänischen Kronen (335 Millionen Euro). Ab 2028 sollen es über 3,5 Milliarden Kronen sein.

Quelle:
DVZ

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