Friedenspflicht abgelaufen: Lufthansa und Piloten verhandeln weiter

Die Lufthansa und die Piloten setzen ihre Tarifverhandlungen auch nach Ablauf der Friedenspflicht Ende Juni erst einmal fort. Sollten sich die Fronten weiter verhärten, drohen nun Streiks.

Im Tarifstreit der Lufthansa mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) stehen die Zeichen auch nach Ablauf der Friedenspflicht für die Gewerkschaft nicht unmittelbar auf Streik.

Die Tarifverhandlungen für die rund 5200 Cockpit-Beschäftigten von Lufthansa und ihrer Frachttochter Lufthansa Cargo würden fortgesetzt, erklärte ein VC-Sprecher am Freitag. Die Gespräche sollten am Montag fortgesetzt werden.

Weitere Details zum Verhandlungsstand wollte die VC nicht nennen. Es werde weiter verhandelt, bestätigte auch ein Sprecher der Lufthansa.

Damit bleibt abzuwarten, ob ein für die Airline und ihre Kunden belastender Ausstand des Cockpit-Personals zu Beginn der Ferienzeit vermieden werden kann. Die Friedenspflicht endet am Freitag um Mitternacht.

Seitdem sind Arbeitsniederlegungen möglich, falls sich im Ringen um höhere Gehälter und andere Verbesserungen für die Piloten die Fronten zwischen den Tarifparteien verhärten sollten.

Die VC fordert eine Gehaltserhöhung um 8,5 Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit. Die Lufthansa bot nach Angaben der Gewerkschaft ein Plus in dieser Höhe an, aber zu einer Laufzeit von 30 Monaten. Das und auch andere Vorschläge zu Themen wie Gehaltsstrukturen und Einsatzzeiten waren für die VC vor Beginn der jüngsten Gespräche nicht akzeptabel.

Die Verhandlungsmacht der VC ist groß, da ihre Mitglieder sehr geschlossen handeln mit durchschlagender Wirkung: Im September letzten Jahres musste die Lufthansa wegen eines 24-stündigen Warnstreiks der Flugzeuglenker 800 Flüge streichen, davon waren rund 130.000 Passagiere betroffen.

Quelle:
airliners.de

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