DHL Group: Gewinnrückgang in schwachem Marktumfeld

Der Logistikkonzern DHL Group verbucht im ersten Halbjahr 2023 deutlich weniger Umsatz und Gewinn als vor einem Jahr. In einem schwachen Marktumfeld sank der Umsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 12 Prozent auf 41 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) beläuft sich auf 3,3 Milliarden Euro und liegt damit 25,7 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2022. Der Konzerngewinn sank um nahezu ein Drittel auf 1,8 Milliarden Euro.

Finanzvorständin Melanie Kreis bezeichnet das wirtschaftliche Umfeld heute als herausfordernder als noch vor einem Jahr, da sich die Frachtraten weiter normalisiert hätten und die Marktdynamik schwächer sei. Die wirtschaftliche Entwicklung aus den ersten drei Monaten des Jahres setzt sich auch im zweiten Quartal weiter fort. Wie schon zu Beginn des Jahres ging das operative Ergebnis in nahezu allen Segmenten des Konzerns – Express, Global Forwarding Freight, E-Commerce Solutions und Post & Paket Deutschland – zurück.

Kontraktlogistik legt zu, andere Segmente verlieren
Einzig der Bereich Kontraktlogistik (Supply Chain) konnte seine Zahlen weiderholt steigern. Das EBIT legte um 11 Prozent auf 499 Millionen Euro zu. Das Segment profitiere laut DHL vom wachsenden E-Commerce-Geschäft sowie Vertragsverlängern und einem starken Neugeschäft. Im Gegensatz zu den anderen Konzerndivisionen unterliege der Bereich Supply Chain weniger den makroökonomischen Schwankungen und zeichne sich durch langfristige Verträge aus. „Daher bauen wir diese wichtige Säule mit strategischen Investitionen in Wachstumsmärkten wie Lateinamerika weiter auf“, so Kreis.

Der Umsatz im globalen Speditionsgeschäft mit Luft- und Seefracht ist um ein Drittel auf 10,3 Milliarden Euro zurückgegangen. Das liege an der Normalisierung der Frachtmärkte. Während ausreichend Transporkapazität vorhanden sei, ist die Nachfrage zurückgegangen. Folglich sind Volumen und Frachtraten gesunken.

EBIT-Prognose zwischen 6,2 und 7 Milliarden Euro
Wie zu Beginn des Jahres vorgestellt, rechnet die DHL weiterhin mit drei Szenarien für das gesamte Geschäftsjahr 2023, wobei der Konzern das untere Ende der EBIT-Prognose nun leicht auf 6,2 Milliarden Euro angehoben hat (zuvor 6,0 Milliarden Euro). Sollte sich die Geschäftsentwicklung zum Jahresende erholen, ist ein EBIT von 6,6 Milliarden (statt zuvor 6,5 Milliarden Euro) möglich. Im besten Fall – bei einer zeitnahen Verbesserung der weltwirtschaftlichen Lage – erwartet DHL ein EBIT von bis zu bis zu 7 Milliarden Euro (unverändert).

Quelle:
DVZ

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