Fraport: Luftfrachtaufkommen in Frankfurt unter 2019

Der Flughafenbetreiber Fraport zieht eine ordentliche Zwischenbilanz im ersten Halbjahr 2023: Der Konzern-Umsatz stieg gegenüber den ersten sechs Monaten 2022 um 33,8 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich mit 481,4 Millionen Euro um plus 17,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Konzern-Ergebnis stieg in der ersten Jahreshälfte auf 85,0 Millionen Euro (1. HJ 2022: minus 53,1 Millionen Euro).

Negativ entwickelte sich allerdings der Cargoverkehr am Standort Frankfurt. Er ging nicht nur um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf knapp 900.000 Tonnen zurück, sondern liegt sogar um 14 Prozent hinter der ersten Jahreshälfte 2019 als letztem Vergleichszeitpunkt vor der Corona-Krise zurück. Der Konzern wertet dies als Folge der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage, steigender Zinssätze und einer anhaltend hohen Inflation. International erreichte nur Fraport Greece ein geringes Luftfrachtwachstum um 1,6 Prozent auf allerdings lediglich 2.700 Tonnen.

Im Umsatz des Konzerns sind im Berichtshalbjahr erstmals auch Erlöse aus Luftsicherheitsgebühren enthalten. Fraport hatte zum 1. Januar die Steuerung der Sicherheitskontrollstellen am Flughafen Frankfurt übernommen. Mehreinnahmen von 106,4 Millionen Euro in diesem Feld stehen gegenüber dem Vorjahr um 75,6 Millionen Euro sinkende Erlöse aus Sicherheitsleistungen durch die Entkonsolidierung der Konzern-Gesellschaft FraSec Aviation Security GmbH zum 1. Januar gegenüber.

Optimistischer Blick in die Zukunft
Das Passagieraufkommen in Frankfurt erhöhte sich im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich mit 2022 um knapp 30 Prozent auf 26,9 Millionen Passagiere. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 waren dies noch rund 20 Prozent weniger. Besonders positiv entwickelten sich laut der Bilanzmitteilung die 14 griechischen Beteiligungsflughäfen aus dem internationalen Fraport-Portfolio. Dort lagen die Passagierzahlen ersten Halbjahr bereits um 7,8 Prozent über dem Vorkrisenjahr 2019.

Der Konzern wertet seine Halbjahreszahlen positiv. „Im zweiten Quartal können wir an die gute Entwicklung vom Jahresstart anknüpfen. Die Erholung der Passagiernachfrage hält über unser gesamtes Airport-Portfolio an, dies gilt insbesondere für die griechischen Airports. Sie lagen in den ersten sechs Monaten deutlich über dem Vorkrisenjahr 2019.“, erklärte Vorstandsvorsitzender Stefan Schulte. Auch sein Ausblick fällt optimistisch aus: „Am Heimatstandort Frankfurt werden wir auf Gesamtjahressicht weiter zulegen – auch beim Geschäftsreiseanteil.“ Das Luftfrachtaufkommen fällt in der Gesamtbewertung traditionell kaum ins Gewicht.

Der Fraport-Vorstand konkretisiert mit den Halbjahreszahlen seinen Ausblick der wirtschaftlichen Kennzahlen für das Gesamtjahr. Das Unternehmen rechnet mit einem Konzern-EBITDA von 1 bis 1,2 Milliarden Euro. Daraus wird ein Konzern-Ergebnis im oberen Bereich der Prognose von rund 300 bis etwa 420 Millionen Euro erwartet.

Quelle:
DVZ

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