Hapag-Lloyd scheidet offiziell aus Bieterverfahren um HMM aus

Hapag-Lloyd ist offiziell aus dem Bieterwettbewerb um den Staatsanteil an der südkoreanischen Containerreederei HMM ausgeschieden. Der von dem deutschen Carrier nun bestätigten Meldung war tagelang Unklarheit vorausgegangen.

Bereits zu Beginn der vergangenen Woche waren in südkoreanischen Medien Berichte aufgetaucht, denen zufolge Hapag-Lloyd es nicht in die zweite Runde des Vergabeprozesses geschafft habe. Offiziell bestätigt war dies jedoch nicht. Hapag-Lloyd selbst hatte auch keine entsprechende Benachrichtigung erhalten.

„Wir wären ein guter Partner gewesen.“
Rolf Habben kommentierte das Ausscheiden nur knapp: „Wir sind aus dem Rennen, und das ist in Ordnung“, so der Vorstandsvorsitzende von Hapag-Lloyd vor Journalisten.

Es sei von Anfang an klar gewesen, dass es so kommen könnte. Habben Jansen zeigte sich dennoch überzeugt, dass Hapag-Lloyd und HMM gut zusammengepasst hätten. „Wir wären ein guter Partner gewesen.“

Habben Jansen sagte, es gebe keine Eile, andere Beteiligungskandidaten zu finden. „Wir haben keine Dringlichkeit, in absehbarer Zeit etwas zu unternehmen.“

Mit dem Ausscheiden von Hapag-Lloyd sind nunmehr noch drei südkoreanische Bieter im Rennen; es handelt sich um die LX Group, die Harim Group sowie Dongwon Industries.

Die Teilnahme von Hapag-Lloyd hatte zu Konflikten zwischen dem südkoreanischen Schifffahrtsverband Federation of Korea Maritime Industries (FKMI) einerseits und einer Gruppe von Minderheitsgesellschaftern geführt.

Widerstand gegen vermeintlichen Ausverkauf
FKMI zeigte sich entrüstet darüber, dass Hapag-Lloyd von der Verkäuferin des Staatsanteils, der Korea Development Bank (KDB), als Teilnehmer an dem Verfahren überhaupt zugelassen worden war.

Unter Hinweis auf negative Effekte auf die Wettbewerbsfähigkeit Südkoreas sowie Probleme für die nationale Sicherheit verwahrte sich die Interessenvereinigung scharf gegen einen möglichen Kauf durch Hapag-Lloyd.

Auf der anderen Seite standen mehrere Minderheitsgesellschafter, die sich zusammengeschlossen hatten und sich für eine Übernahme von HMM durch Hapag-Lloyd starkmachten.

Als Grund nannten sie südkoreanischen Medien gegenüber die Aussicht, dass Hapag-Lloyd den Wert von HMM am ehesten steigern würde, zudem sei der deutsche Carrier wegen seiner Dividendenpolitik derjenige Kandidat, dem der Vorzug zu geben sei.

Quelle:
DVZ

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