Offenbar nur noch zwei Bieter für HMM

Nach Berichten südkoreanischer Medien sollen nur noch zwei Bieter für den Staatsanteil an der Containerreederei HMM im Rennen sein. Bislang gehörten dem Kreis drei Unternehmen an.

Die Privatisierung der koreanischen Linienreederei HMM (ehemals Hyundai Merchant Marine) ist mit dem Startschuss für das offizielle Bieterverfahren in Seoul gestern in die entscheidende Phase gegangen. Dabei hat sich der Kreis der Interessenten offenbar weiter verdichtet.

So berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap, dass nur zwei von drei Bietern, die sich auf der Shortlist befanden, ihren Ring in den Hut geworfen und fristgerecht Angebote eingereicht hätten: der Fischereikonzern Dongwon Industries und die Nahrungsmittelgruppe Harim. Beide sind ebenfalls südkoreanische Unternehmen. Dies würde bedeuten, dass der Handels- und Logistikkonzern LX Group aus dem Bieterwettbewerb ausgestiegen ist.

HMM belegt laut der Marktforschungsfirma Alphaliner den achten Platz im globalen Ranking der Container-Linienreedereien und gehört der THE Alliance um Hapag-Lloyd an. Die zur Privatisierung stehenden Anteile belaufen sich auf zusammen knapp 58 Prozent, gehalten von den staatlichen Finanzinstitutionen Korea Development Bank (KDB) und Korea Ocean Business Corporation.

Schifffahrtskrise erschwert Transaktion
Ihr Engagement bei der Reederei rührt aus der schweren Marktkrise der Containerschifffahrt im Jahr 2016 her. Um HMM zu retten, wurde seinerzeit ein staatlicher Rettungsschirm gespannt, anders als im Fall des südkoreanischen Mitbewerbers Hyundai Shipping, der kurz zuvor in die Insolvenz schlitterte und unter großen Schwierigkeiten abgewickelt werden musste.

Seit dem Auftakt der Vorgespräche für den Verkauf der HMM-Anteile hat sich die Marktlage in der Containerschifffahrt abermals massiv verschlechtert, was zu Spekulationen führte, dass die Privatisierung noch scheitern könnte.

Die Investmentabteilung der britischen Schiffsmaklergruppe Clarksons Platou warnt in einem Research-Bericht vor zunehmenden Flottenüberkapazitäten bis Herbst 2025. Laut Agenturberichten schätzen Analysten, dass sich die Forderungen von KDB und Korea Ocean Business Corporation auf umgerechnet bis zu 6,2 Milliarden US-Dollar belaufen könnten.

Die Vorstellungen der Bieter sollen hingegen bei nur knapp 4 Milliarden Dollar liegen. Zudem herrscht Unsicherheit darüber, ob die zum Verkauf stehende Mehrheitsbeteiligung nicht in Zukunft verwässert werden könnte.

Lokalen Medienberichten zufolge halten KDB und Korea Ocean Business Corporation zusätzlich Anleihen an HMM, die sie in Aktien umwandeln könnten. In solch einem Fall würde sich das zum Verkauf stehende Aktienpaket auf 39 Prozent reduzieren, berichtet die „Maeil Business News Korea“.

Quelle:
DVZ

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