Tesla-Streik erfasst weitere nordische Länder

Angefangen hatte es im Oktober mit Streiks in schwedischen Tesla-Werkstätten, denen sich im November schwedische Hafenarbeiter anschlossen. Nun zeigen sich auch dänische Gewerkschaftsmitglieder solidarisch im Kampf um einen Tarifvertrag. Aus Norwegen kommen ebenfalls Signale für eine Beteiligung.

Hafenarbeiter und Spediteure werden keine Tesla-Autos mehr entladen oder nach Schweden transportieren, so lautet die Ankündigung von 3 F, der größten dänischen Gewerkschaft, vom Dienstag. Mit dieser Solidaritätserklärung werden die gewerkschaftsübergreifenden Streikaktionen gegen den US-Autobauer Tesla in Schweden auch nach Dänemark ausgeweitet. Die Dachorganisation der norwegischen Gewerkschaften Fellesforbundet hat dem Hersteller der Tesla-Fahrzeuge sogar eine Frist bis zum 20. Dezember gesetzt, um mit der Gewerkschaft in Schweden einen Tarifvertrag abzuschließen.

Die Industriegewerkschaft IF Metall kämpft in Schweden für einen Abschluss bei Tesla und rief Ende Oktober zunächst rund 130 Beschäftigte in zehn Tesla-Werkstätten zum Arbeitskampf auf. Seitdem hat sich der Streik ausgeweitet: Im November folgten 470 Beschäftigte in Werkstätten, in denen Autos unterschiedlicher Hersteller repariert werden, sowie die Beschäftigten in vier Häfen, die das Verladen von Tesla-Fahrzeugen blockierten. Laut Jan Villadsen, Chef der Sparte 3 F Transport, habe Tesla-Chef Elon Musk die Rolle der Gewerkschaften im Norden zu respektieren. „Auch einer der reichsten Männer der Welt, kann sich nicht seine eigenen Regeln stricken. Wer bei uns Geschäfte machen will, muss sich an die Abkommen, die auf dem Arbeitsmarkt im Norden gelten, halten.“

Mittlerweile hat knapp ein Dutzend Gewerkschaften aus Solidarität mit IF Metall eigene Maßnahmen angekündigt, um das schwedische Arbeitsmodell zu schützen, wie sie sagen. In Schweden haben 90 Prozent aller Angestellten einen Tarifvertrag. Musk hat wiederholt Forderungen nach einer gewerkschaftlichen Organisation der Beschäftigten abgelehnt. Auch in Dänemark ist die Tarifbindung mit 80 Prozent sehr hoch.

Quelle:
DVZ

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