Verdi fordert deutlich höhere Löhne für Lufthansa-Bodenpersonal

Anfang kommenden Jahres verhandeln die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Lufthansa über einen neuen Tarifvertrag für das Bodenpersonal. Die Arbeitnehmervertreter haben vorab ihre Forderungen skizziert.

Die Gewerkschaft Verdi geht mit der Forderung nach deutlich höheren Gehältern in die Tarifverhandlungen für rund 25.000 Bodenbeschäftigte der Lufthansa. Die Vergütungen – unter anderem für Techniker und die Check-In-Beschäftigten – sollen um 12,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro im Monat steigen, erklärte Verhandlungsführer Marvin Reschinsky in Frankfurt am Main.

Zusätzlich soll es eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro, eine neue monatliche Schichtzulage von 3,6 Prozent des Grundgehalts sowie schnellere, jährliche Stufensteigerungen geben. Der erste Verhandlungstermin ist laut Verdi für den 18. Januar 2024 vorgesehen.

Nach überwundener Corona-Flaute sieht Verdi die Belegschaft ausgedünnt und unter hoher Arbeitsbelastung. Verhandlungsführer Reschinsky erklärte: „Die Lufthansa investiert trotz Rekordgewinnen zu wenig ins Personal. Auch deshalb erleben wir noch immer einen gestörten Luftverkehr. Unsere Forderungen sind das Mindeste, wenn der Personalmangel und das Chaos im Luftverkehr beendet werden sollen.“

Gewerkschaftsstreik könnte Flugbetrieb stilllegen
Verdi verhandelt bei der größten deutschen Fluggesellschaft und einigen Konzerntöchtern wie Cargo und Lufthansa Technik für das Bodenpersonal. Tarifverträge für die Piloten hat in der Vergangenheit die Vereinigung Cockpit abgeschlossen, für das Kabinenpersonal verhandelt parallel die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo). Sie fordert bei einer um sechs Monate längeren Laufzeit von 18 Monaten neben der Einmalzahlung Gehaltssteigerungen um 15 Prozent. Alle drei Gewerkschaften sind in der Lage, den Flugbetrieb der Lufthansa mit einem Streik weitgehend stillzulegen. Für Kabinen- und Bodenpersonal endet die Friedenspflicht zum Jahresende.

In der anstehenden Boden-Tarifrunde hat sich Verdi vorgenommen, bestehende Unterschiede bei der Arbeitszeit zwischen Ost- und Westdeutschland abzuschaffen. Bislang müsse im Osten fürs gleiche Geld zweieinhalb Stunden länger gearbeitet werden. Das Unternehmen soll zudem die Auszubildenden unbefristet übernehmen und den Beschäftigten die Wahl eröffnen zwischen mehr Geld oder mehr Urlaub.

Quelle:
manager-magazin

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