Verdi wirft Reederei Cosco Tarifbruch vor

Für das Befestigen von Containern auf Schiffen sind in den Häfen die Lascher zuständig. Nun will die Reederei Cosco dies bei einem Schiff in Hamburg Seeleuten überlassen. Für die Gewerkschaft Verdi wäre das ein Bruch des Tarifvertrages.

Die Gewerkschaft Verdi hat der am HHLA-Terminal Tollerort beteiligten Reederei Cosco Tarifbruch vorgeworfen. Die Ankündigung der chinesischen Staatsreederei, von Montag an Seeleute statt Lascher die Container auf einem ihrer Feederschiffe befestigen zu lassen, stelle einen Angriff auf die Tarifregeln dar, erklärt der für die maritime Wirtschaft zuständige Verdi-Fachbereichsleiter André Kretschmar. „Wir fordern Cosco auf, dieses Vorgehen zu unterlassen. Die HHLA fordern wir auf, dafür zu sorgen, dass an ihren Hamburger Terminals zum Hamburger Hafentarif gearbeitet wird.“

Unter Verweis auf die Internationale Transportarbeitergewerkschaft (ITF) betonte die Gewerkschaft, dass Lascharbeit Hafenarbeit und deswegen weltweit in allen Häfen von tariflich beschäftigten Laschern zu verrichten sei. In Hamburg gibt es nach Gewerkschaftsangaben vier Laschunternehmen mit insgesamt rund 500 Beschäftigten, die für die HHLA arbeiten und im Wesentlichen von ihr abhängig sind. Cosco ist mit 24,9 Prozent am Terminal Tollerort der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) beteiligt.

Sollte Cosco seine Ankündigung wahr machen, begehe die Reederei Tarifbruch im Hafen und an Bord, erklärte die Leiterin der ITF-Billigflaggenkampagne bei Verdi, Susana Pereira-Ventura. Das betreffende Schiff habe einen Tarifvertrag, der klar vorgebe, dass Ladungssicherungsarbeiten aus Sicherheitsgründen von Hafenarbeitern zu erledigen seien. Kretschmar forderte die Politik auf, ein derartiges Sozialdumping gesetzlich zu verbieten.

Quelle:
DVZ

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