Schlechte Stimmung in der Logistikbranche

Ob Lager- und Speditionsbetriebe oder Unternehmen im Straßengüterverkehr: Die Indikatoren für das Geschäftsklima notieren auch zu Jahresbeginn im deutlich negativen Bereich. Bereits seit Monaten gibt es kaum noch Verbesserungen.

Bei den Logistikdienstleistern in Deutschland läuft es derzeit alles andere als rund. Sowohl im Sektor Lagerei und Spedition als auch im Straßengüterverkehr sind die Pessimisten klar in der Mehrzahl bei einer sowie schon angespannten Geschäftslage.

Der aus Lage und Erwartungen vom Ifo Institut ermittelte Geschäftsklima-Index der Lager- und Speditionsbetriebe hat sich im Januar nur wenig verbessert, und zwar um rund 1,5 auf etwa minus 28 Punkte. Im Dezember hatte der Stimmungsindikator den Jahrestiefstand erreicht.

Immerhin: Der Saldo der Einschätzungen für die aktuelle Lage – die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“ – stieg binnen eines Monats um 3,3 auf minus 25,7 Punkte. Aber: Im Vorjahresmonat wurde die Lage mit plus 4,2 Punkten noch überwiegend positiv bewertet. Seit dem Berichtsmonat Juni ist der Lageindikator permanent negativ, und zwar deutlich. Der Ausblick bleibt zudem bei etwa minus 30 Punkten düster.

Im Straßengüterverkehr verharrt die Lagekomponente bei etwa minus 25 Punkten. Mit Blick auf den Vorjahresmonat (damals plus 5 Punkte) zeigt sich, wie unzufrieden die Betriebe inzwischen sind mit ihren laufenden Geschäften.

Der Saldo der Geschäftserwartungen – die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“ – befindet sich mit fast minus 44 Punkten weiterhin tief im negativen Bereich. Das Geschäftsklima veschlechterte sich zum Vormonat um etwa 1 auf nun fast minus 35 Punkte (Januar 2023: minus 19).

Umsätze dürften eher sinken
Auffällig ist im Januar: Der Indikator für die Umsatzerwartungen ist ins Negative gekippt. In den kommenden drei Monaten erwarten die Logistiker beider Bereiche eher Erlösrückgänge. Die Antwortsalden waren zuletzt zwei Monate in Folge (leicht) positiv.

Deutlich weniger Straßentransporteure erwarten zudem, in den nächsten drei Monaten höhere Preise durchsetzen zu können. Der Antwortsaldo halbierte sich auf nun rund 33 Punkte. Davor gab es sechs Anstiege hintereinander.

Im Bereich Lagerei und Spedition fielen die Preiserwartungen erneut ab: Der Indikator notiert nun bei 28 Punkten, nach 37,5 im Dezember. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Das Ifo Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.

Tendenziell Personalabbau
Bei der Zahl der Mitarbeitenden im Straßengüterverkehr ist bei einem Antwortsaldo von minus 10 Punkten in den nächsten drei Monaten eher mit einer Abnahme zu rechnen. Im Bereich Lagerlogistik und Spedition ist die Bereitschaft, Personal einzustellen ähnlich gering.

Gesamtindikator fällt
Der Logistik-Indikator, der nicht nur die Dienstleisterseite, sondern auch die Verladerstimmung erfasst, zeigt zum Jahresanfang nach unten. Zwar blieb die Geschäftslage in der Logistikwirtschaft insgesamt auf dem (niedrigen) Niveau des Vormonats. Die Geschäftserwartungen hinsichtlich des kommenden halben Jahres verschlechterten sich allerdings erneut. In der Folge kühlte sich das Geschäftsklima weiter ab, wie die Bundesvereinigung Logistik (BVL) mitteilt. Das Ifo Institut ermittelt den Gesamtindikator monatlich für die BVL, ausführliche Ergebnisse werden quartalsweise veröffentlicht.

Quelle:
DVZ

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