Streik bei Bahn endet vorzeitig

Die GDL und die DB nehmen die Tarifverhandlungen wieder auf. Der laufende Arbeitskampf im Güterverkehr wurde am 28. Januar um 18 Uhr beendet, teilte die Gewerkschaft mit. Obendrein gibt es in den kommenden Wochen mehr Verlässlichkeit für die Bahn-Kunden.

Die GDL beendet ihren Streik bei der Deutschen Bahn vorzeitig. Wie die Gewerkschaft am Samstagnachmittag mitteilte, werde der Arbeitskampf im Güterverkehr am 28. Januar um 18 Uhr und der Streik im Personenverkehr am 29. Januar um 2 Uhr enden. Ursprünglich sollte der Arbeitskampf sechs Tage dauern und erst am Montagabend enden.

Die Deutsche Bahn habe die Verhandlungsbereitschaft für die Kernforderungen der Gewerkschaft schriftlich vereinbart, begründete die GDL das vorzeitige Ende des Streiks. „Die Tarifvertragsparteien nehmen auf der Basis der schriftlichen Vereinbarung die Verhandlungen wieder auf“, teilte die Gewerkschaft weiter mit.

Keine weiteren Streiks bis Anfang März
Weitere Streiks wird es vorerst nicht geben. Die Bahn und die GDL haben sich auf eine Friedenspflicht bis zum 3. März geeinigt. Ab 5. Februar soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Tarife verhandelt werden. „Für den Fall, dass eine der beiden Seiten den Bedarf anmeldet, werden unmittelbar zwei Moderatoren zur Unterstützung hinzugezogen“, hieß es in der Mitteilung der Bahn. Erklärtes Ziel beider Seiten sei es, bis zum Ende der Friedenspflicht einen Tarifabschluss zu erzielen. Am Samstagmorgen war bekanntgeworden, dass beide Seiten wieder in Gesprächen sind. In „konstruktiver Atmosphäre“ seien alle Themen besprochen und in einen Fahrplan für die weiteren Verhandlungen gegossen worden, hieß es.

Arbeitszeit und mehr Geld weiter auf der Tagesordnung
Bereits vereinbart wurde die Zahlung von 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie im März. Bei der Frage nach höheren Entgelten hat sich die Bahn eigenen Angaben zufolge bereit gezeigt, auch über Festbeträge statt nur über prozentuale Erhöhungen zu verhandeln. Das für die GDL besonders wichtige Thema Arbeitszeit steht bei den anstehenden Verhandlungen ebenfalls auf der Agenda. Die Bahn sei bereit, über „Modelle zur Arbeitszeitverkürzung“ für Schichtarbeiter zu sprechen, hieß es.

Erste Verständigung nach Wochen der Eskalation
Der aktuelle Streik ist der vierte Ausstand seit Beginn des Tarifkonflikts. Er begann am Dienstagabend im Güterverkehr und am Mittwochmorgen im Personenverkehr. In der vergangenen Woche legte der Konzern ein Angebot vor, das 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ab August und weitere 5 Prozent mehr ab April 2025 beinhaltet. Ab Januar 2026 können Lokführer und Zugbegleiter diesem DB-Angebot zufolge dann zwischen einer weiteren Entgelterhöhung um 2,7 Prozent oder einer Stunde weniger Arbeit pro Woche entscheiden.

Die GDL wies dieses Angebot vergangene Woche zunächst zurück. Sie störte sich vor allem an einer Einschränkung: Die DB hat die Wahloption zum 1. Januar 2026 unter den Vorbehalt gestellt, dass dann genügend Lokführer und Zugbegleiter im Konzern angestellt sind.

Von einem neuen Arbeitgeberangebot war in den Pressemitteilungen beider Seiten am Samstag nicht die Rede.

Streik kostete Bahn Millionen
Der Streik sorgt wie die drei Arbeitskämpfe der GDL zuvor für Tausende Zugausfälle. Die Bahn kostete jeder Streiktag nach Konzernangaben 25 Millionen Euro. Die Kosten für die GDL lassen sich nicht genau beziffern. Die Gewerkschaft zahlt den Streikenden laut Weselsky 10 Euro Streikgeld pro Stunde und maximal 100 Euro pro Schicht. Die Streikbeteiligung wurde zuletzt aber nicht öffentlich gemacht. Rund 10.000 DB-Beschäftigte werden derzeit nach Tarifverträgen bezahlt, die mit der GDL ausgehandelt wurden. Weitaus stärker im Konzern vertreten ist die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

Quelle:
DVZ

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