Wettbieten um Wincanton: Weg frei für GXO

Die CMA-CGM-Tochter Ceva hat mitgeteilt, dass sie ihr Angebot für den britischen Logistiker nicht noch einmal erhöhen werde. Damit ist der Weg frei für eine Übernahme durch den US-amerikanischen Kontraktlogistiker GXO.

Im Bieterwettkampf um den britischer Logistiker Wincanton hat sich das Blatt tatsächlich noch gewendet. Nachdem GXO das Ceva-Angebot vorige Woche deutlich übertrumpft hatte, bestätigte die CMA-CGM-Tochter am Dienstag nun, dass sie kein weiteres Angebot abgeben wird.

Das Unternehmen erklärte, dass es beabsichtige, das erhöhte und letzte Angebot „zu gegebener Zeit hinfällig werden zu lassen“. „Ceva Logistics und CMA CGM sind entschlossen, ihre Kunden zu bedienen und ihre Präsenz im Vereinigten Königreich auszubauen, das nach wie vor ein Kernmarkt für die CMA-CGM-Gruppe ist“, hieß es weiter.

GXO Logistics hatte Ende voriger Woche ein konkurrierendes Angebot abgegeben, hinter das sich Wincanton gestellt hatte. Zuvor hatte der Vorstand den Aktionären noch empfohlen, das Angebot von Ceva anzunehmen.

Die CMA-CGM-Tochter hatte bereits im Januar ein Angebot für den britischen Logistikdienstleister vorgelegt – kurz nach der Übernahmeofferte von MSC für den französischen Speditionskonzern Clasquin. Das ursprüngliche Barangebot von 4,50 Pfund pro Aktie bewertete die Briten mit 566,9 Millionen Pfund (umgerechnet etwa 656 Millionen Euro).

Als GXO vorige Woche ebenfalls Interesse bekundete, hatte Ceva Logistics UK Rose Limited auf 4,80 Pfund pro Aktie nachgebessert. Damit ergaben sich rund 605 Millionen Pfund. GXO hatte daraufhin ein Angebot in Höhe von 605 Pence pro Aktie angekündigt. Mit der daraus resultierenden Offerte von 762 Millionen Pfund hat GXO das Ceva-Angebot um mehr als ein Viertel (26 Prozent) übertrumpft.

Die Amerikaner hatten zudem mitgeteilt, dass ihr Angebot von Aktionären unterstützt wird, auf die 34 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals von Wincanton entfällt (Stand 29. Februar). Diese „unwiderruflichen Zusagen“ würden im Falle eines konkurrierenden Angebots von mehr als 695 Pence pro Aktie nicht mehr bindend sein.

GXO ist im Vereinigten Königreich stark vertreten, vor allem nach der Übernahme des britischen Handelslogistikers Clipper im Jahr 2022 für rund 1 Milliarde Pfund. Wettbewerbsbedenken sind daher nicht auszuschließen.

Quelle:
DVZ

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